Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

11.12.2023: Über 12.000 Bomben auf Wohngebiete im Gazastreifen – zehntausende Schwerstverletzte

Qamar mit ihrer Mutter sitzend auf Kissen auf dem Boden. Ihr rechtes Bein ist amputiert und verbunden. Qamar mit ihrer Mutter sitzend auf Kissen auf dem Boden. Ihr rechtes Bein ist amputiert und verbunden. Qamar mit ihrer Mutter sitzend auf Kissen auf dem Boden. Ihr rechtes Bein ist amputiert und verbunden. Qamar mit ihrer Mutter sitzend auf Kissen auf dem Boden. Ihr rechtes Bein ist amputiert und verbunden.

© Y. Nateel / HI

Bei einem Bombenangriff wurde die kleine Qamar schwer verletzt und ihr Bein musste amputiert werden. HI unterstützt sie psychologisch und mit Physiotherapie. Dank unserer Unterstützung hat Qamar schon wieder erste Schritte gemacht.

Pressemitteilung 11.12.2023:

Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) hat einen Bericht über die Auswirkungen der Angriffe mit Explosivwaffen in Wohngebieten im Gazastreifen veröffentlicht. Die Bilanz seit Beginn der Vergeltungsschläge Israels nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas: Über 16.000 Tote, über 46.000 Verletzte, zerstörte Infrastruktur wie Wohnhäuser, Krankenhäuser oder Wasserleitungen sowie mit Blindgängern und nicht explodierten Bombenresten verseuchte Wohngebiete. Mehr als 12.000 Bomben zwischen 150 und 1.000 Kilos wurden bisher abgefeuert. Ohne eine aufwendige Räumung ist keine Rückkehr der Menschen oder ein Wiederaufbau der Gebäude möglich. Zehntausende Verletzte, drunter viele mit Amputationen, benötigen langfristige Versorgung und Reha-Maßnahmen.

Jetzt Spenden für Verletzte in Gaza

Danila Zizi, HI-Landesdirektorin der palästinensischen Gebiete, steht Ihnen gerne für Interviews zur Verfügung.

„Die Zerstörung oder Beschädigung wichtiger Infrastruktur wie Krankenhäuser oder Schulen hat langanhaltende Auswirkungen, da diese wichtigen Dienstleistungen auch nach Beendigung der Gewalt für einen langen Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus verseuchen Bombardierungen und Beschuss die Gebiete mit nicht explodierten Sprengkörpern. Viele dieser Bomben, Raketen usw. sind nicht wie vorgesehen explodiert und sind weiterhin scharf. Es erfordert langwierige und komplexe Räumungsarbeiten, damit die Menschen sicher in ihre Häuser zurückkehren oder die betroffenen Gebäude wieder aufgebaut werden können“, sagt Danila Zizi, HI-Landesdirektorin der palästinensischen Gebiete.

Tausende Schwerverletzte – viele Amputationen

In dem Bericht “Blast Impacts: Looking into the Consequences of Explosive Weapons in Gaza”, heißt es weiter, dass die vielen Schwerverletzten dringend Versorgung bräuchten. Viele von ihnen haben Beine oder Arme verloren, Quetschungen oder Schusswunden erlitten. Auch Nervenschäden und Verletzungen des Rückenmarks sind bei Bombenopfern häufig. All diese Menschen werden ihr Leben lang mit Schmerzen, Versteifungen und psychischen Traumata zu kämpfen haben. Viele werden dauerhafte oder vorübergehende körperliche Behinderungen davontragen. Der fehlende Zugang zu medizinischer Versorgung und humanitären Dienstleistungen verschlimmert diese Probleme noch.

HI fordert Einstellung von Einsatz von Explosivwaffen auf Wohngebiete

Handicap International (HI) ruft alle Konfliktparteien dazu auf, den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten einzustellen. HI unterstützt auch #CeasefireNow, einen Aufruf zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen und in Israel, um eine humanitäre Katastrophe und den weiteren Verlust unschuldiger Menschenleben zu verhindern und sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe schnell und sicher geliefert werden kann.

Weitere Informationen finden Sie im Bericht „Blast Impacts: Looking into the Consequences of Explosive Weapons in Gaza”. 

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