Co-Preisträger Friedensnobelpreis
Für Mahnaz und Safa aus Herat in Afghanistan ist es der größte Traum, wieder zur Schule gehen zu können. Dass sie überhaupt wieder die Möglichkeit dazu haben und mehr am Leben teilhaben können, verdanken sie Handicap International (HI).
26. Januar 2021. 22 im Jemen tätige Hilfsorganisationen fordern in einem gemeinsamen Aufruf die Regierung Biden dazu auf, die Einstufung der Organisation Ansar Allah als Terrororganisation unverzüglich zu widerrufen. Das Land steht nach 6 Jahren Krieg am Rande einer Hungersnot. Jede Beeinträchtigung der lebensrettenden Hilfsmaßnahmen und der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Treibstoff, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern wird das Leben von Millionen Menschen gefährden. Die Rücknahme der Terror-Einstufung ist der einzig wirksame Weg, um die jemenitische Zivilbevölkerung vor den katastrophalen humanitären Auswirkungen zu schützen.
Mädchen mit Behinderung dürfen oftmals nicht in die Schule gehen. Anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar ruft die gemeinnützige Organisation Handicap International (HI) dazu auf, diese Ungerechtigkeit und Benachteiligung zu bekämpfen. Eine Untersuchung, die HI in Ländern der Sahelzone durchgeführt hat, zeigt, dass Mädchen mit Behinderung in vielen Familien als „Strafe“ oder „Tragödie“ angesehen werden. Nur wenige dürfen die Schule besuchen. Ein Mädchen zu sein und eine Behinderung zu haben, stellt eine doppelte Diskriminierung dar. So unterstützt Handicap International in Burkina Faso, Mali und Niger diese Kinder, schult Lehrer, klärt auf, spricht mit den Eltern und stärkt lokale Behindertenorganisationen.
Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), stuft die derzeitige Lage in vielen Entwicklungsländern als dramatisch ein. Im Interview mit HI warnt Müller davor, dass an den Folgen der Corona-Pandemie in Afrika mehr Menschen sterben werden als am Virus selbst.
Die scheidende US-Regierung hat am 10. Januar 2021 die Organisation Ansar Allah, auch bekannt als ‚Huthi‘, im Nordjemen als terroristische Gruppe und ihre Anführer als Terroristen eingestuft. Handicap International warnt vor den schwerwiegenden Folgen dieser Maßnahme für die jemenitische Zivilbevölkerung.
Als Ali in der Nähe seines Dorfes seine Ziegen weiden ließ, trat er auf einen Sprengsatz. Sein Bein wurde bei der Explosion schwer verletzt. Es musste unterhalb des Knies amputiert werden. Schon zwei Monate später bekam Ali eine Prothese von HI und lernte wieder zu laufen. Nun kann er endlich wieder so leben wie vor seinem Unfall.
Menschen mit Behinderung haben oft große Schwierigkeiten, eine angemessene Beschäftigung zu finden. Wir helfen ihnen deshalb bei der Arbeitssuche. Während der Corona-Pandemie ist es besonders problematisch, passende Jobs zu finden. Auf den Philippinen berät der HI-Sozialarbeiter Danwell P. Esperas Betroffene persönlich und langfristig. Danwell ist von Beruf Krankenpfleger und engagiert sich zusätzlich für die Entwicklungsarbeit. Derzeit arbeitet er für Handicap International als Sozialarbeiter in der Stadt Valenzuela auf den Philippinen. Ziel des Projekts ist es, junge Erwachsene mit Behinderung im Alter zwischen 18 und 40 Jahren den Zugang zu lohnender und menschenwürdiger Beschäftigung zu ermöglichen.
Milagros Chacin und ihre Familie sind wegen der venezolanischen Wirtschaftskrise nach Kolumbien geflohen. Ihre Lage ist aufgrund der Corona-Pandemie nun so verzweifelt, dass Handicap International (HI) sie finanziell unterstützt. So kann Milagros wenigstens für ein paar Monate Lebensmittel kaufen und die ausstehende Miete für ihre schäbige Behausung bezahlen. Außerdem betreut HI die Familie psychologisch, um ihr ein bisschen Mut zu machen. Derzeit leben circa vier Millionen venezolanische Geflüchtete in Kolumbien. HI hat mehr als zweihundert extrem gefährdete Familien finanziell unterstützt.
Der kleine Marwan – so wollen wir ihn hier nennen – ist einer von Tausenden Opfern von Bombenanschlägen im Jemen. Sein Leben wurde über Nacht auf den Kopf gestellt, als er sein Bein verlor. Der 7-Jährige war lange traumatisiert. Erst als er von HI eine Prothese und psychologische Unterstützung bekam, kehrte sein Lebensmut zurück.
Das Leben war nicht gut zu Frau Dhahabo. Von ihren acht Kindern sind nur noch sechs am Leben. Sie lebt mit zwei von ihnen im Flüchtlingslager Kalobeyei und ist von den anderen vier getrennt: zwei von ihnen sind in Nairobi und zwei in Äthiopien. Sie lebt in einem Haus aus getrockneten Lehmwänden und Plastikplanen, mit zwei Enkeln und einer schwerhörigen Tochter.
Für Trésor aus der Demokratischen Republik Kongo hat sich das Leben vor drei Jahren schlagartig verändert: Er wurde in ein inklusives Bildungsprojekt aufgenommen und bekam eine Orthese und Krücken. Seitdem kann der Zwölfjährige viel besser laufen, geht in die Schule und ist ein fleißiger Schüler geworden. Als kleiner Junge hatte er Kinderlähmung, konnte plötzlich sein linkes Bein nicht mehr bewegen und nicht mehr mit den Geschwistern und Nachbarkindern herumtollen. Bis der große Bruder die inklusive Schule entdeckte und sich das Team von HI Trésor annahm.
Chelsia kam erst mit acht Jahren in die Schule. Als sie sechs war, trug ihre Mutter sie ein paar Mal auf dem Rücken bis in den Klassenraum, einen Rollstuhl gab es nicht. Das kleine Mädchen, das seit der Geburt Probleme mit den Beinen hat, wurde gehänselt, wollte nicht mehr hingehen und auch der Mutter war der 20minütige Marsch über die sandige Dorfstraße einfach zu viel. Als ein Cousin, der in den Minen in Südafrika arbeitet, ihr einen Rollstuhl finanzierte, änderte sich das Leben von Chelsia. Endlich kann sie zur Schule gehen! Die damals 8-Jährige kam in die erste Klasse. Seitdem schieben jeden Morgen ein paar starke Jungs das zarte Mädchen durch den Sand und nach Schulschluss wieder zurück.
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember
Die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Leben von Menschen mit Behinderung sind in den ärmsten Ländern verheerend. Darauf macht die gemeinnützige Hilfsorganisation Handicap International (HI) anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember aufmerksam. Die medizinische Grundversorgung ist oftmals eingeschränkt. Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen erhalten kaum Informationen über das Infektionsrisiko. Kliniken sind selten barrierefrei. In einigen Ländern hat der Lockdown besonders dramatische Folgen, da sich Menschen mit Behinderung nur schwierig mit Lebensmitteln versorgen können. Viele sind isoliert.
Streumunition wurde kürzlich im Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien eingesetzt. Der HI-Spezialist für die Reduzierung bewaffneter Gewalt Gary Toombs erklärt, warum diese Waffe verboten ist.
Streubomben Monitor 2020: Erneut Streubombeneinsätze – HI fordert barbarische Waffen endgültig aus der Welt zu schaffen
In Syrien wurden 2019 weiterhin Angriffe mit Streumunition verübt. Dies geht aus dem am 25. November in Genf veröffentlichten Streubomben Monitor 2020 hervor. In dem Monitor heißt es weiter, dass weltweit im Berichtszeitraum 2019 mindestens 286 Menschen durch Streumunitionsangriffe und Streumunitionsreste in insgesamt neun Ländern und zwei Gebieten getötet oder verletzt wurden, darunter Irak, Jemen, Afghanistan und Laos. 99% der gemeldeten Unfälle betrafen die Zivilbevölkerung. Auch die jüngsten Einsätze im Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan (im Monitor 2020 für das Jahr 2019 noch nicht registriert) zeigen, dass der Kampf gegen diese Waffen noch lange nicht beendet ist. Handicap International (HI) fordert alle Staaten auf, den Einsatz dieser barbarischen Waffen unter allen Umständen systematisch zu verurteilen. Außerdem appelliert die gemeinnützige Hilfsorganisation an alle Staaten, die noch nicht Vertragsparteien sind, diesem wichtigen Übereinkommen beizutreten. Der Vertrag trat vor 10 Jahren in Kraft.
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