Gewalt der Bomben zwingt Millionen Syrer zur Flucht
Presseerklärung vom 27.9.2016
Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis
Presseerklärung vom 27.9.2016
Am 28. September 2016 veröffentlicht Handicap International den Bericht “Qasef: Flucht vor den Bomben“. Laut diesem Bericht ist der massive Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten einer der vorrangigen Gründe für die Vertreibung der Menschen aus Syrien. Unterschiedslose Bombardierungen und Beschuss sind in diesem Konflikt zur Regel geworden und haben Millionen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Handicap International appelliert dringend an die Konfliktpartien, den Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten einzustellen. Ebenso rufen wir die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese Praxis aufsschärfste zu verurteilen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihr ein Ende zu setzen.
Mehr als 10,9 Millionen Syrerinnen und Syrer sind innerhalb oder außerhalb ihres Landes auf der Flucht – dies entspricht über der Hälfte der Bevölkerung des Landes. Auf Grundlage von Experteninterviews, Literaturrecherchen und persönlichen Erzählungen von syrischen Geflüchteten stellt der aktuelle Bericht von Handicap International unter anderem fest:
„Die Einsätze von Explosivwaffen mit Flächenwirkung in bewohnten Gebieten wirken unterschiedslos, was durch das Völkerrecht verboten ist“, betont Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. „Alle Staaten tragen Verantwortung dafür, dass das humanitäre Völkerrecht eingehalten wird.“
Mit einer aktuellen Petition ruft Handicap International Staaten dazu auf, eine politische Erklärung zu unterzeichnen, um dem Einsatz von explosiven Waffen in Wohngebieten ein Ende zu setzen. Zu diesem Zweck hat die Organisationen gemeinsam mit anderen das Netzwerk INEW (International Network on Explosive Weapons) gegründet.
Als internationale humanitäre Organisation leistet Handicap International in Syrien und den Nachbarländern Nothilfe, um die grundlegenden Bedürfnisse von Verletzten, Menschen mit Behinderung und besonders schutzbedürftigen Menschen abzudecken. Teams von Handicap International organisieren außerdem Risikoaufklärung und verbreiten Sicherheitshinweise für die lokale Bevölkerung, um Unfälle mit explosiven Kriegsresten zu verhindern. Über 600.000 Menschen in und aus Syrien wurden seit Beginn unseres Einsatzes 2012 durch die Aktivitäten von Handicap International unterstützt.
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35
Dr. Eva Maria Fischer
Leiterin Advocacy und Bildungsarbeit
Tel.: 089/54 76 06 13
E-Mail:
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Handicap International hat zudem einen beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).