HIV/Aids bei Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung sind einem besonders hohen Risiko der Ansteckung mit HIV/Aids ausgesetzt. Doch viele haben keinen Zugang zu Medikamenten und Behandlung. Handicap International setzt sich in vielen Projekten für die gesundheitliche Versorgung ein.
HIV/Aids bei Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung sind einem besonders hohen Risiko der Ansteckung mit HIV/Aids ausgesetzt. Doch viele haben keinen Zugang zu Medikamenten und Behandlung. Handicap International setzt sich in vielen Projekten für die gesundheitliche Versorgung ein.
Fehlende Versorgung
Menschen mit Behinderung sind genauso von HIV/Aids betroffen wie alle anderen. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit lebt mit einer Behinderung – das sind rund 15% der globalen Bevölkerung. Diese Menschen sind oft von der Gesellschaft ausgeschlossen, Aufklärung zu Gesundheitsthemen erreichen sie deshalb oft nicht. Außerdem kann sich die Hälfte von ihnen keine angemessene Gesundheitsversorgung leisten – das gilt besonders in benachteiligten Ländern.
„Menschen mit Behinderung haben das gleiche oder sogar ein höheres Risiko als Menschen ohne Behinderung, sich mit HIV zu infizieren. Problem ist leider, dass sie oft nicht die gleiche gesundheitliche Versorgung bekommen, besonders bei der Prävention und der Behandlung der Krankheit.“
Muriel Mac-Seing, Spezialistin für „HIV/Aids und Behinderung“ bei Handicap International.
Mit Ihrer Spende helfen wir von HIV/Aids betroffenen Menschen. Jeder Euro wirkt!
Die Gefahr für behinderte Menschen, zu erkranken und das Virus weiter zu verbreiten, besonders hoch. Dazu kommt: Die Folgen einer Infektion mit HIV sind schwerwiegend, da in vielen Fällen keine medizinische Behandlung erfolgt. Einerseits führen Behinderungen also zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko – andererseits hat die mangelnde medizinische Versorgung in benachteiligten Ländern gravierende Folgen: Wenn HIV/AIDS nicht behandelt wird, können chronische Krankheiten und sogar neue Behinderungen entstehen.
HIV/AIDS und Behinderung stellen uns global vor bedeutende Herausforderungen:
- 38 Millionen Menschen weltweit leben mit HIV; vermutlich wissen aber nur etwa die Hälfte der Betroffenen überhaupt von ihrer Krankheit
- Menschen mit Behinderung führen oft ein Leben außerhalb der Gesellschaft und werden deshalb von vielen Informationskampagnen über HIV/Aids nicht erreicht.
- Menschen mit Behinderung haben eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit, vom Gesundheitssystem ausgeschlossen zu bleiben. Sie haben somit keinen Zugang zu Medikamenten, die ein Leben mit HIV/Aids in vielen Teilen der Welt heute erträglich macht.
Vorsorge und Behandlung
In unseren Projektländern helfen wir, dass sich weniger Menschen mit Behinderung mit dem gefährlichen Virus anstecken. In Ostafrika, beispielsweise in Ruanda, Burundi und Kenia unterstützen wir die HIV-Vorsorge in Schulen und bieten anonyme und freiwillige HIV-Tests für Jugendliche an. Im Falle einer Infektion stellen wir erste gesundheitliche Betreuung.
Ein großes Problem sind sexuelle Übergriffe. Frauen mit Behinderung sind besonders benachteiligt. Sie werden öfter Opfer von sexueller Gewalt. Damit haben sie auch ein größeres Risiko, sich mit HIV zu infizieren. Wir klären deshalb gezielt Frauen mit Behinderung über ihre Rechte auf und helfen ihnen, sich gesellschaftlich zu integrieren.
Handicap International stellt sicher, dass die Menschen Zugang zu einer angemessenen medizinischen Behandlung erhalten:
- Wir schulen medizinisches Personal in der richtigen Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten
- Wir führen psychosoziale Betreuung in Gruppen durch
- Wir errichten Netzwerke zur häuslichen Pflege
- Für Waisenkinder mit HIV/Aids bieten wir gemeindenahe Betreuung an
- Einige unserer Projekte helfen bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt
Mit Ihrer Hilfe unterstützen wir Menschen mit HIV-Infektion weltweit!
© S. Bonnet / Handicap International
Aufklärungsarbeit
Im Senegal findet Aufklärungsarbeit zur HIV-Infektion und Behinderung mit Kampagnen und Straßenumzügen statt, um den Menschen das Thema näher zu bringen.
© J-J. Bernard / Handicap International
Vorsorgeuntersuchung
Moli Kane aus dem Senegal hat durch ein Zugunglück eine Gehbehinderung. Er nimmt Vorsorgeuntersuchungen zur Erkennung von HIV in Anspruch.