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© A. Stachurski / HI
Minen räumen mit Hunden
Im Senegal arbeiten wir mit speziell ausgebildeten Hunden zusammen, um Minen und Blindgänger aufzuspüren
Kleine Helden des Alltags
Sie heißen Kira, Storm, Fisti und Tina, sind vierbeinig und haarig und sie sind wahre Helden des Alltags: Die belgischen Schäferhunde helfen Handicap International im Senegal in der Region Casamance, Minen und Sprengkörper aufzuspüren.
Monatelang haben die tierischen Helfer mit den Hundeführern unserer Partner-Organisation APOPO trainiert und eine spezielle Ausbildung zum Minensuchhund abgeschlossen.
Dank ihres ausgeprägten Geruchssinns sind die belgischen Schäferhunde in der Lage, Sprengsätze aufzuspüren. Ihr geringes Gewicht und ihr professionelles Training schützen sie vor Explosionen. Verletzt oder gar getötet wurde ein Tier bei der Arbeit noch nie. Die vier Hunde stammen aus Bosnien und sind zum ersten Mal im Senegal im Einsatz. Da sie aus einer kühleren Gegend kommen, müssen sie sich erst einmal an die Hitze der Casamance gewöhnen.
„Die Hunde sind unsere neuen Kollegen.
So nennen wir sie.“
Elisabeth, Entminungsspezialistin bei HI.
Hunde: Wichtige Hilfe bei der Minenräumung
Sobald die Hunde einen verdächtigen Geruch wahrnehmen, setzen sie sich mindestens einen Meter entfernt hin und zeigen mit ihrer Nase auf die Quelle - wohl wissend, dass sie sich auf ihr Ziel konzentrieren und sich nicht ablenken lassen dürfen.
„Die Aufgabe des Hundeführers besteht darin, auf alle Anzeichen der Hunde zu achten. Die Sichtkontrolle ist sehr wichtig, sie dürfen also nicht an Orte gehen, an denen wir sie nicht sehen, wie zum Beispiel hinter Büsche.", erklärt Mohammad Alkhlaifat, der Teamleiter von APOPO
Dann sind die Entminer*innen von HI an der Reihe. So gehen sie vor:
- Sie inspizieren die Zone, identifizieren gegebenenfalls den Gegenstand und entschärfen ihn, falls es sich um einen Sprengsatz handelt.
- Die Hunde können zwar Gegenstände riechen, aber sie können nicht wissen, ob sie gefährlich sind.
- Manchmal spüren sie Dinge auf, die harmlos sind, wie z.B. Plastik, der in bestimmten Sprengstoffen verwendet wird.
- In anderen Fällen kann der Wind den Geruch von seiner Quelle weggetragen und zu falschen Hinweisen führen.
Mohammad erläutert:
„Wir arbeiten mit Tieren und es ist unmöglich zu wissen, was sie denken. Wir brauchen viel Konzentration und Aufmerksamkeit, um das Verhalten der Hunde zu lesen. Manche Hunde setzen sich zum Beispiel hin, sobald sie etwas Verdächtiges riechen, während andere weitergehen, bis sie die genaue Position des Objekts gefunden haben."
Hunde-Rente nach rund 10 Jahren
„Wir müssen dafür sorgen, dass es den Hunden gut geht und sie zur Arbeit motivieren. Aber sie sind keine Haustiere. Wir müssen auch streng mit ihnen sein, damit sie gehorchen und ihre Arbeit richtig machen", erklärt Hundeführer Basher Al-Majali.
Kira, Storm, Tini und Fisti üben jeden Tag mit ihren Betreuern. Wenn sie nicht auf dem Feld sind, trainieren sie oder schwimmen, um sich fit zu halten. Was sie motiviert? Ihr liebstes Hundespielzeug, ihre wertvollen Kongs. Sie sind ein fester Bestandteil des täglichen Lebens der Hunde. Wenn sie gute Arbeit geleistet haben, werden sie belohnt und dürfen mit ihren Spielzeugen herumtollen.
Und später mal?
- Die Hunde arbeiten im Durchschnitt zehn Jahre lang.
- Für die wohlverdiente Hunde-Rente kommen die Vierbeiner in liebevolle Familien, die diesen außergewöhnlichen Tieren ein tolles Zuhause schenken.
- Aktiver Ruhestand: Auch in ihren letzten Lebensjahren brauchen die Vierbeiner viel Bewegung und müssen gefordert werden.
© Corentin Fohlen/HI
HI Einsatz in der Casamance
- In der Casamance im Süden Senegals sind geschätzt noch 1.200.000 m² Land mit Blindgängern verseucht.
- Im Mai 2022 nahm Handicap International dort die Minenräumung wieder auf. Seit 2008 hat HI bereits mehr als 900.000 m² Land geräumt.
- Die beiden aktuellen Projekte bis 2025 soll die Übergabe von 800.000 m² Land ermöglichen und dazu beitragen, die Sicherheit und den sozioökonomischen Wohlstand der Gemeinden in den Regionen Ziguinchor und Sédhiou wiederherzustellen.
- Diese Projekte werden von der Europäischen Union und dem niederländischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten finanziert.