Palästinensische Gebiete
Seit Oktober 2023 reagieren Handicap International und ihre Partner auf die massive humanitäre Krise, die durch die israelische Militäroperation in Gaza nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde.

Ein Informationsstand von HI bei einem Event in Gaza, April 2015 | © Tom Shelton / HI
Laufende Aktivitäten / Our activities
Handicap International arbeitet seit 1996 in den palästinensischen Gebieten. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Unterstützung von Behindertenorganisationen. 1999 startete HI eine Aufklärungsinitiative über die Gefahren durch Landminen und anderen explosiven Kriegsresten. Seitdem gibt es eine Vielzahl von Entwicklungsmaßnahmen in Partnerschaft mit lokalen Verbänden in den Bereichen Rehabilitation, psychosoziale Unterstützung, Zugang zu Bildung und behindertengerechte Anpassung von Wohnungen.
Seit dem 7. Oktober und der Eskalation des Konflikts zwischen der israelischen Regierung und der militanten Palästinenserorganisation Hamas führt Handicap International und ihre Partner im Flüchtlingscamps im Gazastreifen unter anderem Nothilfe-Maßnahmen und psychosoziale Unterstützungs-Maßnahmen für die vertriebenen Menschen durch. Wir organisieren Freizeitaktivitäten für Kinder und verteilen Hilfsmittel wie Hygieneprodukte sowie warme Sachen für den kalten Winter.
Hintergrund / Background

Bis Oktober 2023 waren die Lebensbedingungen in den palästinensischen Gebieten angespannt. Für die im Gazastreifen und im Westjordanland lebenden Palästinenser*innen war es besonders schwierig. Die ohnehin prekäre sozioökonomische Situation hat sich seit der Corona-Pandemie noch verschärft. Unzureichende Dienstleistungen und fehlende Ressourcen erschweren es den Palästinenser*innen, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Dies betrifft insbesondere Menschen mit Behinderungen, die bei Entwicklungs- und Hilfsmaßnahmen oft vernachlässigt werden.
Seit dem 7. Oktober und der Eskalation des Konflikts zwischen der israelischen Regierung und der militanten Palästinenserorganisation Hamas hat die humanitäre Lage im Gazastreifen ein katastrophales Ausmaß erreicht. 90 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens wurden vertrieben, und es herrscht ein gravierender Mangel an Lebensmitteln, Wasser, Unterkünften und Medikamenten. Es wurden (Stand Ende 2024) 70.000 Palästinenser*innen im Gazastreifen getötet und 100.000 verletzt. Aufgrund der mangelnden Hygiene und fehlender medizinischer Versorgung müssen die Schwerverletzten mit weiteren Komplikationen und langfristigen Behinderungen rechnen.
Auch im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem ist die Gewalt seit dem 7. Oktober eskaliert: 800 Palästinenser*innen wurden getötet und 7.000 verletzt.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 259
Eröffnungsdatum des Programms: 1996
Einsatzbereiche
Neues aus den Projekten

HI untersucht explosive Kriegsreste wie Bomben und Munition in Gaza
Die Teams von Handicap International haben im Dezember ein Gebiet in Deir el-Balah untersucht, um die Gefahren durch explosive Kriegsreste einschätzen zu können. Die Menschen nutzen das Gelände für die Landwirtschaft, sammeln Feuerholz und holen Wasser. Acht Personen wurden dort bereits durch explosive Überreste verletzt. Es ist durch die Bombardierungen stark belastet.

Gaza: Heba baut Prothesen – mitten im Chaos des Krieges
Zwischen Luftangriffen, Verantwortung und Hoffnung: Inmitten des Krieges im Gazastreifen versorgt Prothesentechnikerin Heba Menschen mit Amputationen – und balanciert dabei täglich zwischen ihrer humanitären Arbeit, der Sorge um ihre Familie und der Pflege ihrer kranken Mutter. Ihre Geschichte zeigt, wie Helferinnen wie Heba selbst unter extremen Bedingungen für andere da sind.

Mohamed aus Gaza: „Werde ich je wieder gehen können?“
Eigentlich wollte Mohamed Ende Februar nur nach Brennholz suchen – direkt neben seinem zerstörten Haus in Gaza. Doch plötzlich knallte es im Nachbarhaus, und er wachte im Krankenhaus wieder auf – sein linkes Knie war zertrümmert, die Schmerzen unerträglich, seine Verzweiflung groß. Die erste Operation scheiterte, doch dann begann das HI-Team mit den ersten Reha-Maßnahmen.
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