Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Globaler Waffenstillstand jetzt

Nothilfe
International

Am Montag, den 23. März, rief UN-Generalsekretär Antonio Guterres angesichts der Corona-Krise zu einem globalen Waffenstillstand auf. Am 2. April startete die NGO Crisis Action eine globale Kampagne zur Unterstützung des Waffenstillstands. Nahezu 200 Organisationen haben sich der Kampagne angeschlossen, darunter auch HI.

Logo der Kampagne zum globalen Waffenstillstand

Logo der Kampagne zum globalen Waffenstillstand

Der UN-Generalsekretär rief alle Regierungen, Konfliktgruppen und Menschen mit Einfluss auf, Kämpfende auf der ganzen Welt dazu zu bewegen, die Waffen niederzulegen und sagte, die Notwendigkeit sei dringend, weil die Corona-Krise bald in allen Konfliktgebieten ankommen wird. Es sollte heute in unserer Welt nur einen Kampf geben: unseren gemeinsamen Kampf gegen das Coronavirus (der vollständige Appell ist hier zu lesen).

Warum diese Initiative?

Der Aufruf des UN-Generalsekretärs wurde seither von 53 Staaten in einer gemeinsamen Erklärung aufgegriffen. In der Zwischenzeit haben bewaffnete Gruppen in Kamerun, den Philippinen, Syrien und weiteren Konfliktgebieten in den letzten Tagen Schritte zur Verringerung der Gewalt unternommen. Saudi-Arabien hat einen Waffenstillstand im Jemen angekündigt. Es gibt jedoch Berichte, dass die Kämpfe in Libyen und Afghanistan eskaliert sind und der zaghafte Waffenstillstand im Jemen innerhalb von nur 24 Stunden zusammenbrach - was zeigt, dass Unterstützungsbekundungen Gefahr laufen, nicht mehr als PR-Stunts zu sein.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen prüft derzeit einen Text für eine mögliche Resolution über die Bedeutung der Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit während der Corona-Krise, ist aber bisher durch Machtkämpfe im Inneren gelähmt.

Die globale Waffenstillstandskampagne

Zum Start der Kampagne wurden 2 Briefe an den UNO-Generalsekretär und die Vertreter des UN-Sicherheitsrates geschickt.

Außerdem wurde eine Social-Media-Kampagne gestartet. Wir freuen uns über jede Person, die uns hilft, etwas Lärm in den Sozialen Netzwerken zu machen, um Unterstützung für das #GlobalCeasefire zur Bekämpfung des #Coronavirus zu zeigen. Dazu können Sie die Petition von Avaaz mit bereits fast 2 Millionen Unterschriften unterzeichnen und teilen: Sie finden die Petition hier. Unterschreiben und teilen Sie sie.

Kernbotschaften der Kampagne

Wir rufen die Parteien aller Konflikte in der Welt auf, sich zu einem globalen Waffenstillstand zu verpflichten und darauf hinzuarbeiten, folgende lebensrettende Maßnahmen umzusetzen:

  • Gesundheits- und humanitäre Helfer zu schützen und ein entscheidendes Zeitfenster zu nutzen, um eine wirksame Vorbereitung und Reaktion auf das Coronavirus zu ermöglichen, die den Bedürfnissen der verschiedenen Gruppen gerecht wird und die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen (einschließlich Geflüchteten und Binnenvertriebene) schützt;
  • ungehinderte lebensrettende humanitäre Hilfe zu ermöglichen, um den eskalierenden Bedürfnissen in von Konflikt betroffenen Regionen gerecht zu werden;
  • ein entscheidendes Fenster für die Friedenskonsolidierung und die Suche nach dauerhaften politischen Lösungen zur Sicherung des Friedens in einigen der weltweit größten Konflikte zu bieten, die massives Leid über die betroffenen Menschen gebracht haben.
6 April 2020
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Psychische Hilfe inmitten der Trümmer
© K. Nateel / HI
Nothilfe

Gaza: Psychische Hilfe inmitten der Trümmer

Mitten in der Zerstörung Gazas leiden die Menschen nicht nur unter den sichtbaren Verwüstungen, sondern auch unter der psychischen Katastrophe. Traumatisierte Kinder, verzweifelte Familien – der Krieg hinterlässt tiefe Wunden. Nina Schöler, 30, arbeitet mit ihrem Team in Gaza, um die psychischen Folgen des Krieges wie Ängste, Panik, emotionale Taubheit oder Schlaflosigkeit einzudämmen.

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"
© M.Monier / HI 2024
Nothilfe

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"

Anatoly und seine Frau Tatyana haben durch den Krieg in der Ukraine alles verloren. Eine Rakete zerstörte ihr Zuhause und verletzte Anatolys Beine so schwer, dass sie amputiert werden mussten. Heute lebt er isoliert in einer kleinen Wohnung und ist vollständig auf die Pflege seiner Frau angewiesen. Doch dank der finanziellen Hilfe von Handicap International (HI) schöpfen sie neue Hoffnung.

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können

Omran stammt aus der Region Darfur im Sudan. Der 9-Jährige hat zerebrale Kinderlähmung und kann nicht laufen. Bei den Gefechten und Bombardierungen starben sein Vater, Großvater und Cousins. Seine Mutter Djimilla entschloss sich daraufhin mit ihren Kindern in den Tschad zu fliehen. Sie trug Omran den ganzen Weg auf dem Rücken.