Humanitäre Hilfe muss in Konfliktregionen ankommen
Nach dreimonatiger Verzögerung hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 1. Juli endlich die Resolution 2532 (2020) angenommen, in der die sofortige Einstellung von Feindseligkeiten und eine humanitäre Feuerpause von mindestens 90 Tagen gefordert wird. Dadurch soll ermöglicht werden, dass humanitäre Hilfe zur Bekämpfung des Coronavirus auch Menschen in Konfliktregionen erreichen kann.
Durch Bombenangriffe zerstörtes Krankenhaus im Jemen | © HI
„Wir begrüßen dieses einstimmige Votum des UN-Sicherheitsrates, das schon lange überfällig war", sagte Anne Hery, Direktorin der politischen Abteilung von Handicap International (HI). „Gleichzeitig ist z.B. die Zivilbevölkerung im Jemen erneut einer Spirale der Gewalt ausgesetzt. Der UN-Sicherheitsrat sollte sicherstellen, dass sich alle Konfliktparteien dieser Resolution bewusst sind und sich daran halten".
Der Waffenstillstand wird dringend benötigt, denn der Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung und gefährdet humanitäre Helfer*innen. Langzeitauswirkungen des Einsatzes von Explosivwaffen, wie die Zerstörung von Krankenhäusern, Straßen, Wohnhäusern, Wasser- und Abwassersystemen so wie der Zusammenbruch der Wirtschaft, hindern die humanitäre Gemeinschaft in diesen Krisenzeiten auf die Pandemie zu reagieren.
Mitsprache für Menschen mit Behinderung
Wir begrüßen auch, dass der UN-Sicherheitsrat die unverhältnismäßig negativen Auswirkungen der Pandemie insbesondere auf Menschen mit Behinderung anerkennt. Männer, Frauen, Jungen und Mädchen mit Behinderung sollten mitsprechen können, wenn es um die Gestaltung und Beurteilung von öffentlichen Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus geht. Denn sie sind oftmals besonders von den negativen Auswirkungen der Maßnahmen betroffen.