Das Leben wird ein wenig leichter für einen jungen Geflüchteten in Beirut
Viele Einwohner Beiruts sind weiterhin von den Folgen der Explosionen betroffen, die am 4. August eine unvorstellbare Verwüstung angerichtet haben. Viele kämpfen mit Verletzungen und sind traumatisiert. Unsere Teams suchen diese Menschen in den betroffenen Stadtteilen auf, um ihnen zu helfen. Der 23-jährige Ramadan aus dem syrischen Aleppo, der heute in Beirut lebt, ist einer von ihnen.
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Ramadan erlitt bei einer Explosion in Syrien schwere Verletzungen. | © Tom Nicholson / HI
Hilfe für Ramadan
Unser Nothilfe-Team hat Ramadan in einer prekären Unterkunft in einem Wohnviertel in der Nähe des Hafens gefunden, wo er mit seiner Mutter Houriya lebt. Wir leisteten erste medizinische und psychologische Hilfe, um seine Schmerzen erträglicher zu machen. Darüber hinaus erhielt Ramadan eine spezielle Matratze, orthopädische Hilfsmittel und einen neuen Rollstuhl. Außerdem kann er sich über ein Alarmsystem bei HI melden, falls sich sein Zustand verschlechtert.
Bei einer Explosion in Syrien hatte er sich mehrfache Handgelenk-, Knie- und Schulterbrüche sowie eine Rückenmarkverletzung zugezogen, die seither nicht ausreichend behandelt werden konnte und ihn ans Bett fesselt.
Ramadan lebt mit seiner Mutter Houriya im Beiruter Hafenviertel. I © Tom Nicholson / H
Eine kontinuierliche Weiterversorgung ist wichtig
Die Explosion hat Menschen wie Ramadan, die sich ohnehin in einem kritischen Zustand befinden, noch verletzlicher gemacht. Die Gesundheitsversorgung der Stadt reicht nicht aus, um alle Betroffenen zu versorgen. HI wird Ramadan deswegen weiterhin unterstützen, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten und eine Verschlechterung seines Zustands zu verhindern. Diese Unterstützung bringt Ramadan und seiner Mutter Houriya Dandal ein gewisses Maß an Trost. Wie viele syrische Flüchtlinge im Libanon leben sie unter äußerst schwierigen Bedingungen.
Handicap International im Libanon
Unsere Teams arbeiten seit 1992 im Libanon. Dort helfen wir den Verwundbarsten und Menschen mit Behinderung und unterstützen so ihre gesellschaftliche Teilhabe. Wir führen außerdem Minenräumungsprojekte im Norden des Landes durch. Dort sind immer noch Menschenleben durch nicht explodierte Sprengkörper gefährdet. Sie sind tödliche Überreste des 15-jährigen Bürgerkriegs, der 1990 endete.