Die Menschen leiden zudem bereits seit Jahren unter der anhaltenden Gewalt. Zehntausende leben in Flüchtlingslagern. „Ein Jahr nach dem Erdbeben sind viele Familien dauerhaft obdachlos. Die Zahl der Flüchtlingslager hat sich in den letzten Monaten im Nordwesten Syriens vervielfacht. Leider geht auch die bewaffnete Gewalt weiter und fordert Opfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Das unermessliche Leid, das die Bevölkerung ertragen muss, und der überwältigende Bedarf an humanitärer Hilfe sind zutiefst erschütternd", sagt HI-Landeschefin Myriam Abord-Hugon.
„Um langfristige Behinderungen zu vermeiden, besteht nach wie vor ein großer Bedarf an Reha-Maßnahmen, Hilfsmitteln, einschließlich Prothesen, und mentaler Unterstützung für die vielen verletzen Menschen. Die Unterstützung reicht nicht aus“, so Abord-Hugon weiter.
Viele Kinder unter den Erdbebenopfern in Syrien
Unter den Verletzten sind viele Kinder. So wie Noor, die drei Tage lang unter den Trümmern ihres Hauses lag, bis sie befreit werden konnte. Von ihrer Familie hat nur noch ihr Vater überlebt. Noors rechtes Bein musste amputiert werden, das linke Bein wurde mehrfach operiert, und die Kleine war stark traumatisiert. Nach sieben Monaten Krankenhausaufenthalt wird sie seitdem von den Therapeutinnen von Handicap International betreut.