Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Ayas Geschichte: Knapp dem Tod entkommen

Die 55-jährige Aya kommt aus einem Dorf nördlich von Homs. Heute lebt sie im Libanon in einem Gebäude, das eigentlich eine Baustelle ist. Dort wohnt sie mit ihrem Sohn, dessen Frau und deren Kindern. Sie betritt den Raum mit ihrem Krückstock und nimmt auf dem Bett Platz. 

Aya sitzt auf ihrem Bett und verbirgt ihr Gesicht, um nicht erkannt zu werden.

Aya verbirgt ihr Gesicht, um nicht erkannt zu werden | © Benoit Almeras / Handicap International

Zufriedenes Leben in Syrien

Wir besaßen immer Land in unserem Dorf in Syrien. Wir bauten viel an. Dort war unser Leben, und wir waren glücklich. Wenn man in seinem eigenen Land ist, ist alles anders. Wir waren glücklich und führten ein gutes Leben.

Granatenangriff auf der Straße 

Ich ging außer Haus, um Medikamente für meine Großmutter zu besorgen. Auf meinem Rückweg kam ich gerade an meinem Haus an, als eine Granate auf der Straße einschlug. Sie landete genau neben mir. Ich wurde unter den Trümmern begraben. Ich fiel in Ohnmacht und konnte nichts mehr sehen.

Jemand brachte mich ins Krankenhaus und anschließend in mein Dorf. Dort wurde ich mit Medikamenten versorgt und blieb etwa drei Monate. Dann brachten sie mich in ein Krankenhaus in der Türkei. Ab dem Unfall bis zu meiner Ankunft in der Türkei war ich bewusstlos. Dort operierten sie mich am Bein und am Rücken. Ich blieb zwei Jahre im Krankenhaus. Als ich wieder laufen konnte, kam ich hierher. Ich kam nur, um bei meinen Kindern zu sein. Jetzt geht es mir schon wieder besser.

Trennung von der Familie und der Heimat

Ich kam in den Libanon, um meine Kinder zu sehen. Doch ich habe auch noch Kinder in Syrien und möchte sie treffen können. Als Familie getrennt zu sein ist schwer. Ein Kind ist so wertvoll, dass man nie weit weg von ihm sein will. Es ist hart, meine Kinder nicht zu sehen.

Syrien ist nicht mehr wie früher. Wenn man im Ausland zufrieden ist und bei seinen Kindern sein kann, ist es besser, da zu bleiben, als nach Syrien zurückzukehren. Das Leben in Syrien ist jetzt sehr schwierig. Aber meine Kinder und mein Mann sind noch dort, deswegen will ich zurück.

Ich habe auch einen Sohn in Deutschland. Er geht zur Schule und ist glücklich. Wenn es in Syrien nicht besser wird, wäre es mir lieber, wenn er in Deutschland bliebe. Auch wenn das bedeutet, dass ich ihn nicht mehr sehen kann.

Jede Stimme zählt! Helfen Sie uns bei unserem Engagement gegen die Bombardierung der Zivilbevölkerung und unterzeichnen Sie unsere Petition STOP! Bombing Civilians!

Lesen sie weiter

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet

Der Krieg in Syrien hat tiefe Narben hinterlassen - in den zerstörten Städten, in den Herzen der Menschen und im jungen Leben von Mohamed. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger und verlor sein Bein. Doch sein Mut und die Hilfe von Handicap International ebneten ihm den Weg zurück ins Leben. Heute kann Mohamed wieder lachen, gehen und mit seinen Freunden spielen.

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben
© E. N'Sapu / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben

Nach einer Explosion in Nord-Kivu verlor Espoir sein Bein und seine Freunde. Anschließend musste er vor der Gewalt in seiner Heimatstadt Kitshanga fliehen. Seine Eltern hat er seitdem nie mehr gesehen. Doch er gibt nicht auf: Dank einer Prothese von Handicap International kann er wieder zur Schule gehen und träumt von einer besseren Zukunft.

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“
© M. Monier / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“

Elenas Leben in der Ukraine änderte sich dramatisch, als der Krieg Bachmut erreichte. Bombardierungen zerstörten ihre Heimatstadt und hinterließen tiefe Wunden – körperlich und seelisch. Nachdem sie und ihre Tochter bei Angriffen schwer verletzt wurden, fanden sie Unterstützung bei Handicap International. Ein Leben in Sicherheit ist Elenas Wunsch, doch die Angst vor morgen bleibt.