Handicap International: Unsere Geschichte seit 1982
Seit der Gründung ist Handicap International an der Seite der schutzbedürftigsten Menschen. Unser Engagement besteht weltweit und wächst kontinuierlich.
Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis
Seit der Gründung ist Handicap International an der Seite der schutzbedürftigsten Menschen. Unser Engagement besteht weltweit und wächst kontinuierlich.
Über 40 Jahre Handicap International
Mit der Machtübernahme der Roten Khmer beginnt 1975 in Kambodscha ein dunkles Kapitel der Geschichte. Die Regierung setzt ein totalitäres Regime ein. Die Bevölkerung wird aus den Städten vertrieben und in Lager an der Grenze zu Thailand verschleppt.
Hunderte von ihnen, Männer, Frauen und Kinder, werden durch Kugeln, Granatsplitter oder Minen verletzt oder verstümmelt und stehen ohne jegliche Hilfe und Hoffnung da. Französische Ärzte, die in diesen Flüchtlingslagern arbeiten, sehen sich so vielen Minenopfern gegenüber, dass sie sich entscheiden zu handeln.
In den Flüchtlingslagern von Kambodscha, Myanmar und Laos entstehen die ersten Prothesenzentren mit dem Ziel, den tausenden amputierten Personen besser zu helfen. Die verwendeten Materialien sind einfach und vor Ort vorhanden. Dieser Vorteil erlaubt es der Organisation, schnell und effizient Hilfe zu leisten und kompetente lokale Teams auszubilden.
Insbesondere bei ausgegrenzten und hilfsbedürftigen Menschen sind Behinderungen ein grosses Problem. 1992 startet Handicap International die ersten beiden Programme zur Minenräumung in Kambodscha und im irakischen Kurdistan. Mit fünf anderen Nichtregierungsorganisationen (NGO) lanciert Handicap International die Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL). Die Organisation ist nun in 27 Ländern vertreten.
Handicap International arbeitet verstärkt mit anderen – lokalen und internationalen – Organisationen zusammen. In mehreren Ländern werden nationale orthopädische Zentren eröffnet.
Im Dezember 1997 wird in Ottawa das Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen getroffen. 122 Länder unterzeichnen diesen Vertrag und setzen sich damit ein, nie mehr solche Waffen zu verwenden, zu lagern, zu vertreiben oder zu produzieren. Eine Woche später erhält Handicap International den Friedensnobelpreis zusammen mit den anderen fünf mitbegründenden NGOs der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL).
Empört über den Einsatz von Landminen und die schrecklichen Folgen für die Zivilbevölkerung hat gründete eine Handvoll Engagierter im Mai 1998 den deutschen Verein der weltweiten Organisation Handicap International. Seitdem setzt sich das Team von Handicap International e.V. für Menschen mit Behinderung ein und engagiert sich für eine Welt ohne Minen und Streubomben sowie für den Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg.
Handicap International übernimmt eine wichtige Funktion bei der Ausarbeitung des Abkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Letzteres wird am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen und stellt ein allgemeingültiges Symbol für stärkere Integrationsbemühungen dar. Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung an unserer Gesellschaft teilnehmen und von denselben Chancen und Möglichkeiten profitieren können wie alle anderen.
124 Staaten einschließlich Deutschland haben die Konvention gegen Streumunition unterschrieben, die seit 2010 völkerrechtlich gilt. Entscheidend geprägt wurde dieser Erfolg von der Internationalen Koalition gegen Streumunition (CMC), die 2008 einen Verbotsvertrag erreichte. Handicap International ist eine der Mitgründerinnen. Der Vertrag verbietet den Einsatz, die Lagerung, den Handel und die Produktion von Streubomben.
Als im März 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, passten unsere Teams ihre Aktivitäten weltweit an, um die Gesundheitskrise zu bewältigen. Corona traf besonders die ohnehin schon gefährdeten Menschen. Die Pandemie bedrohte ihre Lebensgrundlagen und verschärfte den ungleichen Zugang zur medizinischen Versorgung.
Zwischen März 2020 und Juni 2021 führte HI Projekte in 47 Ländern durch und halft mehr als 2,2 Millionen Menschen. Dazu gehörten Kampagnen zur Sensibilisierung für Risiken, die Verteilung von Masken und Desinfektionsmittel, Nahrungsmittelhilfe, psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen.
Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 sind unsere Teams auch dort aktiv, um den Schutzbedürftigsten zu helfen, darunter Verletzte, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen. Unsere Schwerpunkte sind unter anderem die psychologische Betreuung für Verletzte und Traumatisierte, die Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Hilfsmaßnahmen, die Aufklärung vor der Gefahr durch Blindgänger u. a. in Schulen.
Handicap International e.V. | Lindwurmstr. 101 | 80337 München |
Tel.: 089/54 76 06 0 | [email protected] | Steuernummer 143/216/60259
Spendenservice: Tel.: 089/54 76 06 17 I [email protected]
Handicap International e.V. ist beim Finanzamt München als gemeinnützig und mildtätig anerkannt. Spenden können steuerlich geltend gemacht werden.
IBAN: DE56 3702 0500 0008 8172 00
Unsere Expertise wird regelmäßig von internationalen Gremien wie EU, UN, UNICEF, UNHCR und WHO in Anspruch genommen.
Handicap International hat zudem einen beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).