Frauen sind zahlreichen Risiken ausgesetzt
Ungefähr 14 Millionen Teenager werden jedes Jahr unerwünscht junge Mütter. Und bei jungen Frauen mit Behinderung liegt die Zahl gar erschreckend höher: Die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft ist 30 Mal so hoch. Darüber hinaus sterben laut Weltgesundheitsorganisation täglich 1.600 Frauen und über 10.000 Neugeborene1 durch Komplikationen bei der Geburt oder bereits in der Schwangerschaft – vor allem in Entwicklungsländern. „70 Prozent der Komplikationen könnten vermieden werden. Deswegen sind Aufklärung, Gesundheitsvorsorge und der Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung – auch für Frauen mit Behinderung – unsere Priorität“, erklärt Rafik Bedoui, Experte für Mutter-Kind-Gesundheit bei HI.
Bessere Gesundheit für 125.000 Mütter und Kinder
HI hat es sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheitsbedingungen von Müttern und Kindern in rund 15 Ländern zu verbessern, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo, in Kenia und in Kambodscha. Im Jahr 2017 erhielten 125.230 Mütter und Kinder Unterstützung von HI.
Informieren, vorsorgen und hochwertige Versorgung erreichbar machen
HI informiert junge Frauen über Gesundheitsrisiken und klärt sie über Vorsorgemaßnahmen auf: „Beispielsweise besuchen wir in der Demokratischen Republik Kongo die Dörfer und erklären den Frauen, dass es gesünder ist, längeren Abstand zwischen zwei Schwangerschaften zu halten und dass sie einen Arzt aufsuchen sollten, wenn sie Blutungen oder Schmerzen haben. Außerdem organisieren wir spezielle Frauentreffs, in denen sie frei sprechen und all ihre Fragen über Sexualität stellen können“, ergänzt Rafik Bedoui.
Zugang zu barrierefreien Gesundheitszentren
Darüber hinaus stellt HI sicher, dass die Frauen trotz ihrer Behinderung leicht ein barrierefreies Gesundheitszentrum aufsuchen können, dass die Versorgung kostenlos oder finanziell erschwinglich ist und dass sie medizinische Hilfe bekommen. Außerdem trägt HI dazu bei, dass die Qualität der angebotenen Versorgung steigt und berät hierzu das lokal tätige Gesundheitspersonal: „Die medizinische Ausstattung muss hochwertig sein und die Ärzte müssen in der Lage sein, eine gehörlose Frau oder eine Frau mit zerebraler Kinderlähmung zu betreuen. Das beginnt schon bei der Information: Es muss daran gedacht werden, die Öffnungszeiten der Gesundheitseinrichtung auszuhängen, eventuell auch mit Piktogrammen, damit jeder auf dem Laufenden bleibt. Zudem geht es darum, dass eine Behandlung angeboten wird, die auch wirklich an die Bedürfnisse der Patientin angepasst ist“, fügt Rafik Bedoui hinzu.
Hier finden Sie hochauflösendes Bildmaterial zum Download.
[1] WHO : http://www.who.int/features/factfiles/maternal_health/fr/