Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Moldau

Handicap International nahm seine Tätigkeit in der Republik Moldau (Moldawien) im März 2022 auf, als Tausende von ukrainischen Vertriebenen nach dem Ausbruch des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine aus ihrem Land in Sicherheit flüchteten. Derzeit führen unsere Teams verschiedene Maßnahmen durch, um den Geflüchteten- und den Aufnahmegemeinden zu helfen.

Auf der rechten Seite ist Caroline von HI zu sehen. Ihr gegenüber und im Hintergrund sind verschiedene Frauen beim Malen zu sehen.

Bei einer Gruppensitzung für psychosoziale Unterstützung. Hier werden verschiedene Aktivitäten angeboten, wie das gemeinsame Malen | © HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) leistet integrative humanitäre Hilfe, mit dem Ziel, eine auf die Bedürfnisse der Betroffenen maßgeschneiderte und behindertengerechte humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung und dem Aufbau der Kapazitäten nationaler Organisationen von Menschen mit Behinderung. Dabei ist es uns auch wichtig, Barrieren zu erkennen und zu analysieren und somit Barrierefreiheit zu fördern.

Im Jahr 2022 und Anfang 2023 leitete HI außerdem ein Projekt zur Förderung der psychischen Gesundheit und der psychosozialen Unterstützung der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung und der Aufnahmegemeinden. Zudem kümmern wir uns darum, dass der Schutz der oben genannten Bevölkerungsgruppen wo immer möglich gewährleistet sein kann.

Teams, die besonders für psychologische und psychosoziale Unterstützung ausgebildet sind, sowie Sozialarbeiter*innen führen außerdem Gruppen-und Einzelsitzungen durch, um die psychische Gesundheit der Betroffenen zu gewährleisten. Zusätzlich führen unsere Teams auch Schulungen für Betreuende durch und sorgen für die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Hilfszentren, indem sie sich um Heizung, Schreibwaren für Kinder etc. kümmern
 

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Hintergrund

Im März 2022, nach dem Ausbruch eines groß angelegten militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine am 24. Februar, entsandte HI seine Nothilfeteams dorthin, wo viele Vertriebene sich in Sicherheit brachten. 

Der Konflikt löste eine politische und humanitäre Krise von bisher ungekanntem Ausmaß in Europa aus. Etwa 6,3 Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen verließen ihr Land. Die wichtigsten Aufnahmeländer sind Nachbarländer wie Polen, Rumänien, Ungarn und Moldawien. Die Republik Moldau hat bis zu 750.000 Geflüchtete aufgenommen, wovon im April 2023 nach wie vor mehr als 100.000 im Land sind. 

Die Republik Moldau hat mehr Geflüchtete pro Kopf aufgenommen als jedes andere Land. Die große Anzahl der Neuankommenden stellt für die Republik Moldau, die selbst nur 3 Millionen Einwohner*innen hat und ein für Europa besonders niedrigen Entwicklungsindex (HDI) aufweist, eine enorme Belastung dar. 

Seit Beginn der Krise hat sich die moldauische Gesellschaft schnell mobilisiert, um die Ankunft der Geflüchteten zu koordinieren und eine wirkungsvolle Betreuung zu gewährleisten, insbesondere durch die Eröffnung von Dutzenden akkreditierter Aufnahmezentren wurde das möglich gemacht. 

Das Ausmaß und die ungewissen Aussichten der aktuellen Krise, sowie der potenzielle neue Flüchtlingszustrom, aufgrund der anhaltenden Verschlechterung der Sicherheitslage in der Ukraine bergen für die Republik Moldau jedoch das Risiko weiterer wirtschaftlicher und sozialer Krisen. So verschlechtern sich aktuell auch die Beziehungen zwischen Ukrainer*innen und Moldawier*innen, da im Land allgemein der Eindruck entstanden ist, dass die Geflüchteten mehr unterstützt werden als die eigene Bevölkerung. Zudem belasten auch die sprachlichen und kulturellen Unterschiede die Beziehungen.

Einsatz weltweit: