Somalia (Somaliland)
HI führt seit 1992 humanitäre und entwicklungsbezogene Projekte in Somalia durch. Dank der seit langem bestehenden Arbeit von HI in den Bereichen Schutz, psychosoziale Betreuung, Gesundheit, Widerstandsfähigkeit sowie Förderung der Integration der am stärksten isolierten und ausgegrenzten Bevölkerung verfügt die Organisation über umfassende Kenntnisse der bestehenden Herausforderungen.

Aufnahme von Erfahrungsberichten - HI Somaliland | © C. Smets-Luna / HI
Laufende Aktivitäten
Vor Ort entwickelt Handicap International wirksame und zielgerichtete Ansätze für die Bereitstellung von Diensten für die am meisten isolierten und ausgeschlossenen Binnenvertriebene, Rückkehrer und Gastgemeinden.
Das Ziel ist die Verbesserung des Zugangs für Ältere, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke oder psychisch Belastete sowie deren Familienmitglieder zu gesundheitlichen, sozialen und lebensrettenden Dienstleistungen sowie eine bessere Integration dieser Menschen in die Gesellschaft.
Aktuelle Projekte umfassen folgende Themen:
- Schutz und psychosoziale Betreuung
- Inklusion
- Integration und Aufbau fachlicher Kapazitäten zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen
- Disability-Mainstreaming
- Rehabilitation
- Integrative Bildung
Einsatzbereiche
Neues aus den Projekten

Psychosoziale Unterstützung in Somalia
Trotz der Verbesserung der allgemeinen humanitären Lage leiden die Menschen in Somalia noch immer unter Gewalt, politischer Instabilität und einer hohen Sterblichkeitsrate. Durch die ständige Unsicherheit werden psychotische Symptome oft verursacht oder noch verstärkt. Menschen mit psychischen Störungen werden in der somalischen Gemeinschaft jedoch meist marginalisiert und Einrichtungen für psychische Gesundheit sind nur eingeschränkt verfügbar. Die psychische Gesundheit ist derzeit eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme, das es zu lösen gilt.

Alles zurücklassen, um die Familie ernähren zu können
Die Hungerkrise in Ostafrika verursacht nie dagewesene Flüchtlingszahlen. Fast 80 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder, die nicht mehr genug Essen zum Überleben haben. Rose und ihre Kinder leben jetzt in einem Flüchtlingscamp in Kenia, sind aber dennoch zahlreichen Schwierigkeiten ausgesetzt.

Aktionstag „Gemeinsam gegen die Hungersnot“
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages „Gemeinsam gegen die Hungersnot“ am Freitag, 9. Juni, ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Hilfe und Spenden für die Hungersnot in Afrika auf.
Sie mit
Hintergrund
Die humanitäre Krise in Somalia gehört zu den komplexesten und ältesten der Welt. Bewaffnete Konflikte und weit verbreitete Gewalt, die fragile politische Situation, eine schwache Regierung, sozioökonomische Faktoren sowie wiederholte Klimakatastrophen verschlimmern die humanitäre und Schutzkrise in Somalia immer weiter.
Die genannten Faktoren haben zu einer anhaltenden wirtschaftlichen und sozialen Verwundbarkeit geführt, wie z. B. Verlust der Lebensgrundlage und des Gemeinschafts-/Sozialschutzmechanismus. Trotz der Verbesserung der allgemeinen humanitären Lage besteht in Teilen Somalias weiterhin erheblicher humanitärer Bedarf. Die anhaltende Krise betrifft die Menschen in allen Regionen Somalias, aber die Binnenvertriebenen und die Auffanggemeinden tragen die größte Last. Schätzungsweise sind weiterhin 2,6 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben, entweder in ländlichen Gebieten oder in informellen Siedlungen in der Nähe von städtischen Gebieten. Sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten gibt es einen anhaltenden Kampf um die begrenzten Ressourcen und den Zugang zur humanitären Hilfe, der oft zu Spannungen zwischen den Auffanggemeinden und der vertriebenen Bevölkerung führt.
Laut dem Humanitarian Needs Overview von 2019 benötigen schätzungsweise 4,2 Millionen Menschen sofortige humanitäre Hilfe und davon 1,9 Millionen Menschen Maßnahmen im Bereich Schutz. Der Schutzbedarf ergibt sich ebenfalls aus dem fehlenden Zugang zu Dienstleistungen, dem begrenzten Bewusstsein für Grundrechte und den bestehenden geschlechterdiskriminierenden und anderweitig schädlichen soziokulturellen Praktiken, der Benachteiligung marginalisierter Gruppen wie Minderheiten und Menschen mit Behinderung sowie der unverhältnismäßigen Belastung von Frauen und Kindern.