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© P.J. Hay/HI
Landminen-Verbot
1992 rief Handicap International gemeinsam mit anderen Organisationen die Internationale Kampagne für ein Verbot von Landminen (ICBL) ins Leben. 1997 wurde dieses Verbot mit dem Ottawa-Abkommen beschlossen. Für unser politisches Engagement erhielten wir gemeinsam mit der ICBL den Friedensnobelpreis.
Vertrag zum Verbot von Landminen
Die Ottawa-Konvention verbietet Produktion, Einsatz, Weitergabe und Lagerung von Antipersonen-Minen und verpflichtet die Vertragsstaaten zu Entminung und Opferhilfe. Bis heute haben 164 Staaten das Abkommen unterzeichnet, das sind mehr als 80 Prozent aller Länder weltweit. Auch Nicht-Unterzeichner wie beispielsweise die USA halten sich faktisch an das Verbot.
Die USA haben den Vertrag nicht unterzeichnet, doch haben sie sich in der Vergangenheit an die Normen gehalten. Im November 2024 kündigte die Biden-Administration jedoch an, dem Vertragsstaat Ukraine Landminen unter bestimmten Bedingungen zu liefern. So dürfen ukrainische Truppen die Waffe nur auf dem eigenen Staatsgebiet mit Schwerpunkt auf dem Osten einsetzen und sie nicht in dicht besiedelten Gebieten auslegen. Zudem handele es sich um spezielle Minen, die sich nach einer bestimmten Zeit selbst zerstören oder nur mit einer begrenzten Batterieladung versehen sind.
Doch auch Antipersonen-Minen mit Selbstzerstörungsmechanismen sind häufig nicht zuverlässig und unterliegen dem Verbot der Ottawa-Konvention. Diese Konvention verbietet sehr bewusst alle Antipersonen-Minen, egal wie und wo sie eingesetzt werden, denn in jedem Fall wirken sie unterschiedslos und treffen über 80% Zivilist*innen. Selbst einzelne Minen können auf weniger dicht besiedelten Gebieten wie Agrarland große Flächen, die als Lebensgrundlage vieler Menschen dienen, auf längere Zeit unzugänglich machen.
Die Kampagne - wie alles begann
Thun Channareth aus Kambodscha überlebt 1982 einen schweren Unfall mit einer Antipersonen-Mine, bei dem er beide Beine verliert. Damals war es für den jungen Familienvater unvorstellbar, wie er – im Rollstuhl – weiterleben soll. Doch dann fasst er neuen Mut und gründet in seiner Heimat eine Kampagne gegen Landminen. Im Jahr 1997 nimmt er stellvertretend und voller Stolz den Friedensnobelpreis für die internationale Kampagne entgegen. Bis heute engagiert sich Thun im Namen der ICBL für ein weltweites Ende von Minen. Er ruft alle Regierungen dazu auf, das Landminen-Verbot zu unterzeichnen und weiter umzusetzen. Wir kämpfen an seiner Seite!
© Paul James Hay/HI
Thun Channareth, selbst Opfer einer Landmine, ruft in seiner Heimat Kambodscha eine Kampagne gegen Landminen ins Leben. Stellvertretend für alle Opfer präsentiert er den Friedensnobelpreis von 1997.
© ICBL
Der Friedensnobelpreis für unser Engagement gegen Landminen wird 1997 in Oslo überreicht.
Wichtige Fakten zum Ottawa-Vertrag
- Das Minenverbot bewirkte eine drastische Senkung der Opferzahlen.
- Nach der Minenräumung können die Menschen wieder ihre Felder bestellen, sich frei bewegen und so ihr Überleben sichern.
- Über 55 Millionen gelagerte Antipersonen-Minen wurden seit 1999 zerstört.
- Das Minenverbot hat auch für die Nicht-Unterzeichner-Staaten eine abschreckende Wirkung.
- Mindestens 60 Staaten sind durch Antipersonen-Minen verseucht.
- Antifahrzeug-Minen (Antipanzerminen) sind vom Landminen-Verbot ausgenommen, obwohl auch sie Menschen töten
- Erklärtes Ziel der Vertragsstaaten von Ottawa ist es, dass alle Länder bis 2025 minenfrei sind.
- Aktuelle Zahlen finden Sie im Faktenblatt zu weltweiten Landminen-Situation.
Nur mit Ihrer Hilfe können wir uns weiter gegen Landminen einsetzen. Jeder Euro wirkt!