Gehe zum Hauptinhalt

Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Afghanistan: Unsere Arbeit geht weiter

Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie
Afghanistan

In Afghanistan setzen wir unsere Arbeit – trotz der jüngsten Entwicklungen – in den vier Provinzen Herat, Kunduz, Kandahar und Nimroz fort.

Eine Frau erhält eine Rehabilitationsbehandlung dürch eine weibliche HI-Mitarbeiterin

Eine Patientin wird im Reha-Zentrum in Kandahar behandelt | © HI

Nach mehr als 30 Jahren Krieg ist der Bedarf an humanitärer Hilfe in Afghanistan noch immer extrem hoch. Julio C. Ortiz-Arguedas, HI-Projektleiter in Afghanistan, erläutert die humanitäre Lage im Land und die Arbeit von Handicap International seit dem Regimewechsel.

Ein verwüstetes Land

„Afghanistan gehört zu den am stärksten durch explosive Kriegsreste und Landminen verseuchten Ländern der Welt. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist groß in einem Land, das durch jahrzehntelange Konflikte verwüstet wurde. Wir konnten die meisten unserer Aktivitäten für Menschen in Not nach einer kurzen Unterbrechung wiederaufnehmen“, erklärt Julio.

Rund 80 % der afghanischen Bevölkerung haben eine Form von Behinderung, die durch Minen und explosive Kriegsreste und den erschwerten Zugang zu Gesundheitseinrichtungen verursacht wurde.

Reha-Zentrum in Kandahar

Unser Rehabilitationszentrum, 1996 in Kandahar errichtet, ist die wichtigste Einrichtung von HI in Afghanistan. Julio C. Ortiz-Arguedas erzählt:

„Glücklicherweise können wir unsere Arbeit hier fortführen. Seit die Taliban am 13. August die Kontrolle über Kandahar übernommen haben, hat das Reha-Zentrum 240 Männer und 180 Frauen betreut, 200 Gehhilfen verteilt und 50 Personen mit Orthesen oder Prothesen versorgt.“

Im Vergleich zu den vorigen Monaten konnte HI so viel mehr Menschen versorgen: Das Ende der Kämpfe und die Aufhebung von Straßensperren machte es mehr Leuten möglich, das Zentrum zu erreichen. Jedoch können die mobilen HI-Teams zurzeit nicht zu den Menschen aufs Land – sie helfen daher im Reha-Zentrum aus. Insgesamt arbeiten 53 Fachkräfte im Reha-Zentrum, die den Menschen mit Physiotherapie und psychosozialer Betreuung helfen. Unser mobiles Team zählt 15 Mitglieder. Jeden Tag suchen viele Menschen das Zentrum auf, manche nehmen sogar Tagesreisen für eine Behandlung in Kauf. Das HI-Rehabilitationszentrum ist das einzige im ganzen Süden des Landes.

15 Oktober 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Kambodscha: Channa geht ihren eigenen Weg
© HI
Rehabilitation und Orthopädie

Kambodscha: Channa geht ihren eigenen Weg

Handicap International begleitet die kleine Channa bereits seit 12 Jahren.  Heute ist sie 14 Jahre alt und meistert ihr Leben dank unserer langfristigen, gezielten Unterstützung – selbstständig, zielstrebig und voller Hoffnung für die Zukunft.

Kolumbien: Von Minen zu Tomaten
© C. Maldonado / HI
Minen und andere Waffen

Kolumbien: Von Minen zu Tomaten

Stellen Sie sich vor: Eine junge Frau pflückt in den frühen Morgenstunden frische Tomaten. Die Sonne steigt über den Cañón de las Hermosas in Kolumbien – eine Region, die noch vor einigen Jahren von Minen verseucht und stellenweise unbetretbar war. Dank Spenden und der Arbeit von Handicap International hat sich hier vieles verändert.

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso
© B. N. Lawson / HI
Nothilfe

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso

Flore Sawadogo ist 22 Jahre alt, Mutter und arbeitet seit drei Jahren als Logistikassistentin für Handicap International (HI) in Burkina Faso. Trotz der schwierigen Sicherheitslage im Land sorgt sie dafür, dass wichtige humanitäre Hilfsgüter sicher ihr Ziel erreichen und die Menschen versorgen, die am dringendsten Unterstützung benötigen. Ihr Job unter vielen Männern macht ihr großen Spaß.