Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Benin: Flore knüpft mit Geschick an ihrer Zukunft

Inklusion Rechte von Menschen mit Behinderung
Benin

Jahrelang war es für Flore  Adebiyi sehr schwierig, für sich und ihre Töchter zu sorgen. Doch dann unterstützte Handicap International sie mit einer Ausbildung zur Friseurin und mit neuen Orthesen und einem Rollstuhl. Heute hat sie ein eigenes Geschäft und bewegt sich unabhängig durch die Straßen von Cotonou. Ihr Traum? Ein größerer Salon und eine Friseurschule für junge Menschen.

Eine Frau lächelt und flechtet Zöpfe in eine Perücke. Die Perücke sitzt auf einem Frisurkopf. Neben ihr lehnt eine Krücke, hinter ihr ein Spiegel.

Flore bei der Arbeit in ihrem Salon in Cotonou. Ihre zufriedene Kundschaft wächst und wächst.

In einem kleinen Friseursalon in Cotonou fliegen Flores Hände nur so über das Haar ihrer Kundin, während sie kunstvolle Zöpfe flechtet. Sie ist bekannt für ihre präzise Arbeit – und für ihren außergewöhnlichen Lebensweg. Denn Flore kann seit einer misslungenen Masern-Behandlung im Kindesalter kaum laufen. Doch das hat sie nie aufgehalten.

Mit 17 Jahren begann sie, als Straßenfriseurin zu arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Später zog sie mit ihren zwei Töchtern nach Cotonou, wo sie ihr Geschäft aufbaute. Doch sie konnte nur schwer gehen, das war eine große Herausforderung: „Manchmal blieb ich zu Hause, weil ich Angst hatte zu stürzen“, erinnert sie sich.

Unterstützung für eine selbstständige Zukunft als Friseurin 

Durch das Projekt von Handicap International erhielt Flore gezielte Unterstützung: eine sechsmonatige Friseurausbildung, Orthesen und einen Dreirad-Rollstuhl. „Heute kann ich fahren, wohin ich will – ich habe meine Freiheit zurück!“, erzählt sie stolz. 

Dank der Ausbildung konnte sie neue Techniken lernen und mit den aktuellen Trends Schritt halten. Auch eine Starthilfe für ihren Salon erleichterte den Aufbau ihres Geschäfts.
Flore hat große Pläne: Sie möchte ihren Salon erweitern und Lehrlinge ausbilden. „Ich will mein Wissen weitergeben und anderen die Chance geben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“

Handicap International fördert Inklusion 

364 Menschen mit Behinderung in Benin wurden von Handicap International unterstützt, um ein eigenes Geschäft zu eröffnen oder ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. 

Boris Cohoun, Inklusionsbeauftragter bei Handicap International, erzählt: „Flores hat durch die Ausbildung echt einen Sprung gemacht. Das merkt man auch daran, dass sie jetzt mehr Kunden hat. Sie hat mehr Selbstvertrauen, fühlt sich wohler und ist sozial besser integriert.“

Mit langfristiger Förderung und gezielter Unterstützung ermöglicht Handicap International Menschen wie Flore den Weg in ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Berufsleben.

 

3 Februar 2025
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