Covid-19: Ungleicher Zugang zu Impfstoffen
Für Menschen mit Behinderung ist es in Laos schwierig geimpft zu werden. Der Zugang zu Impfprogrammen ist eingeschränkt und es fehlen Aufklärung und Informationen. Dies ergab eine Umfrage unter Menschen mit Behinderung, die Handicap International vorgenommen hat.
Gesundheitspersonal in einem Impfzentrum in einem Bezirk in Laos | © Vilaysack XAYSANA / HI
Umfrage über Zugang zu Impfstoffen
HI hat eine Umfrage über den Zugang von Menschen mit Behinderung zu Impfprogrammen in Laos durchgeführt. Die Teams befragten von Mai bis Juni 2021 rund 100 Menschen mit Behinderung in den Bezirken Xamnua und Kaison sowie in der Hauptstadt Vientiane per Telefon.
„Unsere aktuellen Projekte zeigen, dass es für Menschen mit Behinderung schwieriger ist, Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten. Die Umfrage zeigt außerdem, dass der schlechte Zugang zu Corona-Impfprogrammen keine Ausnahme ist", sagt Pilar Duat Llorens, Leiterin der HI-Projekte in der Region. "Deshalb muss in den Impfprogrammen sichergestellt sein, dass alle Menschen berücksichtigt werden", fügt sie hinzu. "Es ist wichtig, die Kommunikationskampagnen anzupassen, indem man neue Formate zur Verfügung stellt und die Botschaften zum Beispiel in Gebärdensprache übersetzt. Und Menschen mit Behinderung müssen unterstützt werden, wenn sie in einer Warteschlange anstehen müssen.“
Die Umfrage ergab Folgendes:
- Bisher sind nur 19 % der befragten Personen geimpft
- 61 % sind besorgt über die unbekannten Wirkungen der Impfstoffe und bedauern den Mangel an Informationen über die Auswirkungen auf bestehende Vorerkrankungen
- 43 % haben nicht genügend Informationen darüber, wo und wie sie geimpft werden können
- 55 % geben an, dass sie motivierter wären, sich impfen zu lassen, wenn sie mehr Informationen über die Impfstoffe hätten
- 73 % geben an, dass die größten Hindernisse für die Impfung lange Warteschlangen und die fehlende Betreuung von Menschen mit Behinderung sind
- Über 50 % sagen, sie würden sich impfen lassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten
Einsatz gegen die Pandemie
„Als humanitäre Organisation müssen wir dazu beitragen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Ländern, in denen wir arbeiten, zu verringern", erklärt Pilar Duat Llorens. In Laos haben unsere Teams zwischen Januar und Juni 2021 folgende Arbeit geleistet:
- Aufklärung von 1.287 Menschen, darunter 110 Menschen mit Behinderung, über die Risiken von Covid-19. Dazu gehörten das Aufhängen von Postern, die Organisation von Workshops und Schulungen sowie die Verbreitung von Präventionsbotschaften über die Medien in 21 Dörfern im Bezirk Houamoung
- Verteilung von 1.466 Schutzpaketen mit Thermometern, Masken, Gesichtsschilden und Schutzanzügen in Savannakhet
- Verteilung von 365 Kits mit Aufklärungspostern in den Bezirken Savannakhet, Houaphan und Houamoung
- Transport von 460 Covid-19-Patient*innen in der Hauptstadt Vientiane
- Reparatur und Wartung von 7 Krankenwagen der Organisation „Vientiane Rescue 1623“ und Bereitstellung von zwei HI-Fahrzeugen für den Transport von Corona- Patient*innen in der Provinz Houaphan.