Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Laos

Über 50 Jahre nach den Bombardierungen durch die US-Streitkräfte zu Beginn des Vietnamkriegs ist Laos immer noch eines der am stärksten von Streumunition verseuchten Länder weltweit. Die dramatischen Konsequenzen: Seit 1964 wurden mehr als 50.000 Menschen durch explosive Kriegsreste getötet oder verletzt.

 HI Laos

- HI Laos | © N. Lozano Juez / HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) ist in Laos tätig, um die Bedrohung durch Streumunition und alle anderen explosiven Kriegsreste zu verringern. Unsere Minen-Räumungsteams stimmen sich hierbei mit den Dorfbewohner*innen ab, die von diesen Waffen betroffen sind. Zudem führen unsere Teams Aufklärungsveranstaltungen in den Dörfern durch, um die Bevölkerung auf die Gefahr hinzuweisen.

Außerdem leiten wir Entwicklungsprojekte, um die Früherkennung von Behinderungen und die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung voranzutreiben. Speziell Kinder unter fünf Jahren sollen so betreut werden. Unsere Teams fördern die Erkennung von Behinderungen, führen Aktivitäten zur Aufklärung über Behinderungen durch und organisieren spezielle Stimulationstherapien für unterernährte Kleinkinder. Darüber hinaus arbeiten wir daran, die Häufigkeit von HIV/AIDS-Infektionen sowie Krankheiten wie Malaria bei Frauen, Kindern und Jugendlichen zu reduzieren.

HI will außerdem den Zugang zu Bildung für benachteiligte Kinder in mehreren Provinzen verbessern und die Lesefähigkeit aller Kinder steigern, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Kindern liegt, die die laotische Sprache nicht sprechen sowie auf Kindern mit Behinderung.

Nicht zuletzt arbeiten wir auch daran, die Versorgung mit Rehabilitations-Maßnahmen zu verbessern. Wir kooperieren mit öffentlichen Einrichtungen, um den Rehabilitationssektor des Landes weiterzuentwickeln und bieten Aus- und Weiterbildungen für Fachkräfte in diesem Bereich an.

Neues aus den Projekten

Streumunition in Laos: Die stillen Gefahren nach dem Krieg
© D.Kremer
Minen und andere Waffen

Streumunition in Laos: Die stillen Gefahren nach dem Krieg

Streubomben bedrohen auch nach Jahrzehnten noch die Zivilbevölkerung, da bis zu 40 % der Streumunition nicht explodiert und als Blindgänger liegen bleiben. Dem neuen Streubomben-Monitor 2024 ist nun zu entnehmen, dass Streumunition in aktuellen Konflikten wieder vermehrt eingesetzt wird, wie in der Ukraine. Dies führt nicht nur zu vielen Opfern, sondern auch zu einer langfristigen Verseuchung.

"Ich bin stolz darauf, eine weibliche Sprengmeisterin zu sein!"
© HI
Minen und andere Waffen

"Ich bin stolz darauf, eine weibliche Sprengmeisterin zu sein!"

Lamngueun kam 2006 als Spezialistin für die Entschärfung explosiver Sprengstoffe zu HI. Heute leitet sie ein Team von acht Minenräumer*innen in Laos, dem Land, das am stärksten mit Streumunition kontaminiert ist.

Covid-19: Ungleicher Zugang zu Impfstoffen
© Vilaysack XAYSANA / HI
Vorsorge und Gesundheit

Covid-19: Ungleicher Zugang zu Impfstoffen

Für Menschen mit Behinderung ist es in Laos schwierig geimpft zu werden. Der Zugang zu Impfprogrammen ist eingeschränkt und es fehlen Aufklärung und Informationen. Dies ergab eine Umfrage unter Menschen mit Behinderung, die Handicap International vorgenommen hat. 

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Laos

Laos gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Seit mehr als 50 Jahren lebt die Bevölkerung von Laos mit der täglichen Bedrohung durch Streumunition, die auch die Entwicklung des Landes behindert.

Die Demokratische Volksrepublik Laos ist eine sehr stark durch explosive Kampfmittelrückstände verseuchte Region. Von den 17 Provinzen in Laos sind 15 mit rund 80 Millionen Blindgängern kontaminiert, bei denen es sich größtenteils um Streumunition handelt, die vor 55 Jahren während des Vietnamkriegs von den Vereinigten Staaten abgeworfen wurde. Auch heute leben die Menschen in Laos in ständiger Angst vor diesen Kriegsresten, da sie wahllos töten und verstümmeln. Seit 1964 wurden über 50.000 Menschen durch Unfälle mit explosiven Kampfmittelrückständen getötet oder verletzt, fast die Hälfte davon in Friedenszeiten. Obwohl die Zahl der Opfer in den letzten fünf Jahren zurückgegangen ist, fordern die Blindgänger nach wie vor jährlich neue Opfer.

Laos steht vor großen Herausforderungen, insbesondere der Notwendigkeit, die große Ernährungsnot und die Unterernährung im Lande zu senken. Der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen in ländlichen Gebieten ist immer noch sehr begrenzt, und dem Gesundheitspersonal mangelt es sowohl an Qualifikation als auch an Ausbildungsmöglichkeiten.


Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 112
Eröffnungsdatum des Programms: 1996

Einsatz weltweit: