Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Eine Rakete nahm Amina ihre Mutter und ihr rechtes Bein

Rehabilitation und Orthopädie
Afghanistan

Amina war mit ihren Eltern und Schwestern auf dem Weg zur Schule, als direkt vor der Familie eine Rakete einschlug. Ihre Mutter und zwei ihrer Schwestern wurden getötet, Amina und ihr Vater schwer verletzt, Die 7-Jährige bekam rasch eine Beinprothese von HI und viel Reha-Unterstützung. Ihr Vater kümmert sich rührend um seine Tochter, die nach dem Angriff schwer traumatisiert war.

Die 7-jährige Amina verlor ihr Bein bei einem Bombenangriff. Auf dem Bild sitzt sie neben ihrem Vater im Reha-Zentrum.

Die 7-jährige Amina verlor ihr Bein bei einem Bombenangriff. Im HI-Reha-Zentrum bekam sie eine Prothese. | © Till Mayer/HI

Ein Leben mit Prothese

Aminas verletztes rechtes Bein musste nach dem Unfall amputiert werden. Wenige Wochen später vermaß das HI-Team ihr Bein, um eine maßgeschneiderte Prothese anzufertigen. Von Beginn an machte Amina regelmäßig Übungen zuhause. Anfangs nutzte sie eine Gehhilfe, mit der sie sich selbständig fortbewegen konnte. Nach einigen Wochen erhielt Amina dann ihre Prothese und begann mit Rehabilitations-Maßnahmen im HI-Reha-Zentrum in Kandahar, damit sie sich an die Prothese gewöhnen konnte. Zu Beginn ihrer Rehabilitation war sie traurig und frustriert. Es fiel ihr schwer, mit ihrer Prothese ohne Gehhilfe zu gehen. Doch die vielen Übungen machten sich bezahlt. Heute kann Amina fast so gut laufen wie ihre Freundinnen. 

Ein unschlagbares Team

Amina hängt sehr an ihrem Vater, der seit dem Tod seiner Frau die Rolle beider Elternteile übernehmen muss. Er hat sich geschworen, für seine Tochter da zu sein, mit ihr zu spielen und ihr zu helfen, das Trauma und den Schmerz über den Verlust ihrer Mutter zu überwinden. Er selbst hat seit dem Angriff einen gelähmten Arm, weswegen er seine Arbeit verloren hat. Um zu überleben, verkauft er heute Kaugummis und Kekse und wird von Verwandten und Nachbarn unterstützt.

Das HI-Rehabilitations-Zentrum

Das Rehabilitations-Zentrum von HI in Kandahar ist die einzige Einrichtung, in der Menschen mit Behinderung kostenlos betreut werden. Hier werden Menschen behandelt, die im Krieg verletzt oder durch eine Mine verstümmelt wurden. Auch Überlebende schwerer Unfälle, Diabetiker mit Amputationen und Polio-Patientinnen erhalten dort Physiotherapie. Zweiundfünfzig Fachleute, die auf Physiotherapie oder psychosoziale Unterstützung spezialisiert sind, arbeiten in dem Zentrum. Es ist das einzige Rehabilitations-Zentrum in ganz Südafghanistan. Amina besucht das Zentrum regelmäßig, da sie alle sechs Monate eine neue Prothese benötigt. Schließlich wächst sie schnell. und manchmal muss die Prothese auch repariert werden.

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Bolivien: Jairs erste Schritte geben Hoffnung
© M. Campos / HI
Rehabilitation und Orthopädie Vorsorge und Gesundheit

Bolivien: Jairs erste Schritte geben Hoffnung

Der heute 2-jährige Jair wurde mit Zerebralparese geboren. Seine Mutter Rosalía musste lange für die Diagnose und notwendige Therapie ihres Sohnes kämpfen. Jetzt bekommt Jair endlich die lang ersehnte Unterstützung. Ganz wichtig dabei: Das lokale Reha-Zentrum von HI, in dem Jair kontinuierlich versorgt wird. Das schönste Geschenk für Rosalía: Jair krabbelt und plappert endlich.

Afghanistan: Eine Explosion veränderte Marwas Leben
© E. Blanchard / HI
Rehabilitation und Orthopädie

Afghanistan: Eine Explosion veränderte Marwas Leben

Die zehnjährige Marwa aus Kunduz verlor durch die Explosion einer Rakete ihre Mutter und ihr linkes Bein. Zwar bekam sie bald eine Prothese, doch diese wurde schnell zu klein und verursachte starke Schmerzen. Inzwischen wird Marwa von Handicap International unterstützt. Das Mädchen kann dank Physiotherapie wieder laufen und sogar in die Schule gehen. 

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert
© A. Beaujolais / HI
Inklusion Rehabilitation und Orthopädie

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert

Ein neuer Rollstuhl hat Anais Leben komplett verändert: Endlich kann die Zwölfjährige jeden Tag zur Schule gehen, mit anderen Kindern lernen und spielen. Dank der Unterstützung ihrer Familie und Handicap International (HI) steht Anai heute die Welt offen – und sie genießt ihre neue Unabhängigkeit in vollen Zügen.