Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Entsendung humanitärer Hilfe nach Venezuela

Nothilfe
Kolumbien

Gemeinsamer Erklärung auf dem Humanitären Forum interntationaler NGOs in Bogota/Kolumbien.

Logos einiger Unterzeichner-Organisationen

Logos einiger Unterzeichner-Organisationen

An:
Die Regierung der Republik Kolumbien
Diplomatische Vertretungen und Delegationen der internationalen Gemeinschaft
Agenturen der Vereinten Nationen und multilaterale Organisationen
Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft
Die Öffentlichkeit

 

Betreff: Entsendung humanitärer Hilfe nach Venezuela


Das Humanitäre Forum internationaler Nichtregierungsorganisationen in Kolumbien ruft alle Staaten dazu auf, den humanitären Charakter von Hilfsmaßnahmen zu bewahren, mit dem Ziel, Leben zu retten, Leid zu verringern, Menschenrechte wiederherzustellen und zu schützen sowie die Menschenwürde der Opfer von Konflikten, komplexen Krisen und/oder Naturkatastrophen zu wahren. In diesem Kontext möchte das Forum seine Bedenken über die Methoden äußern, durch welche humanitäre Hilfe von Kolumbien nach Venezuela gesendet werden soll.

Dafür möchten wir alle beteiligten Akteure an Folgendes erinnern:

• Humanitäre Akteure arbeiten in Einklang mit den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit.

• Wir erinnern die beteiligten Akteure daran, dass jede politische Instrumentalisierung der humanitären Hilfe Gefahren mit sich bringen kann, insbesondere für die Menschen, die durch die Hilfe unterstützt werden sollen, und wenn diese Instrumentalisierung nicht auf technischen und objektiven Kriterien beruht.

• Die Pariser Erklärung über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit schafft globale Verpflichtungen für Geber- und Empfängerstaaten, um die Leistung und Steuerung von Hilfsmaßnahmen zu verbessern und sie dadurch effizienter und transparenter zu machen.

• Wir berufen uns auf die Resolution 71/129 der UN-Generalversammlung vom 8. Dezember 2016 über die Sicherheit von humanitären Akteuren, die dazu aufruft, dass Staaten nicht deren Arbeit regulieren sollten.

• Humanitäre Hilfe muss dazu beitragen, den Frieden zu wahren, und der zivile (nichtmilitärische) Charakter von humanitärer Hilfe muss geschützt werden.

Wir rufen alle beteiligten Akteure dazu auf, jegliche Handlung zu vermeiden, die Schaden verursachen könnte, die Hilfsmaßnahmen auf die Bedürfnisse von besonders schutzbedürftigen Menschen und Menschen in Not zu konzentrieren und zur Stabilität und Bewahrung des Friedens beizutragen.

15 Februar 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Psychische Hilfe inmitten der Trümmer
© K. Nateel / HI
Nothilfe

Gaza: Psychische Hilfe inmitten der Trümmer

Mitten in der Zerstörung Gazas leiden die Menschen nicht nur unter den sichtbaren Verwüstungen, sondern auch unter der psychischen Katastrophe. Traumatisierte Kinder, verzweifelte Familien – der Krieg hinterlässt tiefe Wunden. Nina Schöler, 30, arbeitet mit ihrem Team in Gaza, um die psychischen Folgen des Krieges wie Ängste, Panik, emotionale Taubheit oder Schlaflosigkeit einzudämmen.

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"
© M.Monier / HI 2024
Nothilfe

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"

Anatoly und seine Frau Tatyana haben durch den Krieg in der Ukraine alles verloren. Eine Rakete zerstörte ihr Zuhause und verletzte Anatolys Beine so schwer, dass sie amputiert werden mussten. Heute lebt er isoliert in einer kleinen Wohnung und ist vollständig auf die Pflege seiner Frau angewiesen. Doch dank der finanziellen Hilfe von Handicap International (HI) schöpfen sie neue Hoffnung.

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können

Omran stammt aus der Region Darfur im Sudan. Der 9-Jährige hat zerebrale Kinderlähmung und kann nicht laufen. Bei den Gefechten und Bombardierungen starben sein Vater, Großvater und Cousins. Seine Mutter Djimilla entschloss sich daraufhin mit ihren Kindern in den Tschad zu fliehen. Sie trug Omran den ganzen Weg auf dem Rücken.