Mosambik: Lage in weiten Gebieten verheerend - HI verstärkt Hilfsmaßnahmen, um bedürftigen Überlebenden zu helfen.
Die Wasserstände sinken zwar, aber schätzungsweise 3.000 km2 Land sind immer noch unter Wasser und 500.000 Hektar Ernte wurden zerstört. Helfer vor Ort befürchten, dass Lebensmittel knapp werden. Insgesamt sind 1,85 Millionen Menschen von den Folgen des Wirbelsturms betroffen.
Die Kommunikation ist weitestgehend unmöglich und viele Zufahrtwege zerstört. Der Hafen ist nur schlecht erreichbar, was die Verteilung der Hilfsgüter erschwert. Im Gebiet Beira sind erste Cholerafälle bestätigt worden. Das Seuchenrisiko steigt. Hunderttausende sind obdachlos. Außerdem ist weiterhin unklar, wie die Lage in ländlichen Gebieten ist. HI wird lebenswichtige Lebensmittel wie Reis, Pflanzenöl und Bohnen an 12.000 Familien verteilen.
HI-Team in Beira bei der Abschätzung von humanitären HiIlfsmöglichkeiten | © Fabrice Renoux/HI
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Zugang ist die größte Herausforderung
Marco Tamburro, Programmdirektor von HI in Mosambik berichtet über die Lage in Beira:
"Mehr als 17.000 Häuser, fast 3.000 Klassenzimmer und 40 Gesundheitszentren wurden zerstört. Beira ist eine Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern und wurde völlig verwüstet. Man muss sich eine Stadt wie Nürnberg mit riesigen Mengen an Trümmern, überfluteten Straßen und einem Kommunikationsnetz vorstellen, das nicht mehr funktioniert. Der Zugang zu den Menschen in Not ist die größte Herausforderung dieser Rettungsaktion".
Zugänge zum Hafen überflutet
Auch Tage nach dem Wirbelsturm bleiben mindestens 3.000 Quadratkilometer Land weiterhin unter Wasser. Berichten zufolge sind mehr als 400 km Straßen noch teilweise überflutet, darunter eine, die den Hafen von Beira mit dem Nachbarland Simbabwe verbindet. Beira ist der zweitgrößte Hafen des Landes. Die meisten Waren, die in die Nachbarländer geliefert werden, werden hier abgefertigt. Diese Länder wurden ebenfalls vom Zyklon getroffen.
"Die Zugangswege zum Hafen müssen so schnell wie möglich repariert werden", so Fabrice Renoux, Logistik-Experte von HI. "Der Flughafen ist wieder geöffnet, aber es genügt nicht, um humanitäre Hilfe zu leisten.“
HI koordiniert Räumungsmaßnahmen
Das Team von HI wird auch die Arbeit von Räumungsteams und Räumfahrzeugen koordinieren. Dadurch sollen die großen Zufahrtswege geöffnet werden. Nur so wird es möglich sein, den Menschen Hilfe zu leisten.
"Aber es ist auch wichtig, Nebenstraßen zu räumen, um den Menschen in ländlichen Gebieten zu helfen. Wir suchen nach anderen Verkehrsmitteln, wie z.B. Lastkähnen, um den Zugang für die Hilfsorganisationen in noch überflutete Gebiete zu organisieren“, berichtet Fabrice Renoux.
Die Schutzbedürftigsten in die Nothilfe einbeziehen
HI will sicherstellen, dass die humanitäre Nothilfe inklusiv ist. Das heißt, dass auch Menschen mit Behinderung, ältere und besonders schutzbedürftige Menschen eine grundlegende und angemessene Hilfe erreichen können. Außerdem sollen Lebensmittel, Schutzunterkünfte und Non-Food-Produkte (Küchensets, Hygienesets, landwirtschaftliche Werkzeuge) verteilt werden.
Fotos: © F. Renoux/HI