Jubiläumsfeier: 20 Jahre HI Deutschland
Am 3. Mai feierten wir in München die Gründung des Deutschen Vereins vor 20 Jahren und die der internationalen Organisation vor 35 Jahren. Unsere rund 150 Gäste erlebten ein vielfältiges und interaktives Programm und konnten tiefer in unsere Arbeit eintauchen. Mit dabei war auch Gnep Smoeun, eines der ersten kambodschanischen Kriegsopfer, das HI Anfang der 80er Jahre mit einer Prothese ausstattete. An verschiedenen Thementischen konnten sich die Gäste über unseren Einsatz informieren, „mit Handicap“ Golf spielen oder die Brutalität von Landminen spüren. Die Musik der Band „Süße Lotte“, einer Gruppe von Musikern mit Behinderungen, sorgte für den musikalischen Rahmen.
Festsaal im Münchner Künstlerhaus bei der Jubiläumsfeier zu 20 Jahre HI Deutschland | Patrick Hoese
Die Geschichte von HI begann im Grenzgebiet zwischen Kambodscha und Thailand. Anfang der 80er Jahre wurden Hunderte Männer, Frauen und Kinder durch Kugeln, Granatsplitter oder Minen verletzt oder verstümmelt. Der französische Arzt Jean-Baptiste Richardier war vor Ort, versorgte viele von ihnen und passte ihnen Prothesen an. In der Folge schuf er unsere Organisation, die heute weltweit tätig ist. 1998 erfolgte die Gründung des Deutschen Vereins. Inzwischen ist Handicap International in humanitären Notsituationen und langfristig in mehr als 300 Projekten in rund 60 Ländern dieser Welt aktiv. Wir setzen uns da ein, wo „aufrecht leben“ keine Selbstverständlichkeit ist und engagieren uns für Inklusion und Menschlichkeit.
Grußbotschaft von HI-Gründer Jean-Baptiste Richardier zu unserem Jubiläum:
Verena Bentele, die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, war zu Gast und hob hervor:
„Handicap International leistet einen wesentlichen Beitrag zur Herstellung von Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen weltweit. Insbesondere freue ich mich darüber, dass Handicap International schon früh erkannt hat, dass Flüchtlinge mit Behinderungen einen starken Partner zur Unterstützung brauchen."
Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
Bewegende Schicksale und Thementische
Insbesondere die Erinnerungen von Gnep Smeoun, die von den dramatischen Zuständen im Grenzgebiet zwischen Kambodscha und Thailand berichtete und von dem Augenblick, als sie auf eine Landmine trat, berührten die Gäste.
Gnep Smoeun, eines der ersten Kriegsopfer, das vor 35 Jahren von HI mit einer Prothese ausgestattet wurde.
An interaktiven Thementischen konnten sich die Anwesenden über den Kampf von HI gegen den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten informieren und über die Räumung von Minen und Blindgängern. Die Ausstellung Barriere:Zonen mit den Porträts von Kriegsopfern des Fotojournalisten Till Mayer beeindruckte die Gäste genauso, wie eine Auswahl von Prothesen aus den 80er Jahren. Für den musikalischen Ausklang des Abends sorgte die Musik der „Süßen Lotte“, einer Band von Musikern mit Behinderung.
Susanne Wesemann, Geschäftsführerin Handicap International Deutschland fasst zusammen:
„Wir sind stolz auf das, was wir bisher erreicht haben. Wir haben aber auch noch viel vor, schließlich gibt es weltweit rund 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen und vor allem in Krisengebieten müssen wir deren Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundrechte stärken. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Kampf gegen Bomben auf Wohngebiete.“
Unser Team in Deutschland