„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.
Mohammed (8) hat von HI einen speziellen Rollstuhl bekommen, der auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. | © HI
Seit Oktober 2023 und der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas haben die wachsenden Spannungen im Südlibanon entlang der Grenze zu Israel zur Vertreibung von rund 100.000 Menschen geführt. Einer von ihnen ist der 8-jährige Mohammed aus dem Dorf Aita. Aufgrund von Komplikationen während der Geburt hat er Zerebralparese, kann weder stehen, noch gehen und nur mit Hilfe sitzen. Auch Sprechen fällt ihm schwer. Noch nie hatte er Physiotherapie bekommen. Mohammed verbrachte seine Tage auf dem Boden liegend und wurde nur bewegt, wenn ihn seine Mutter trug.
Südlibanon: Humanitäre Hilfe ermöglicht Neuanfang
Auf der Suche nach mehr Sicherheit floh Mohammeds Familie nach Maarakeh, einem Dorf in Nähe von Tyros. Die zehnköpfige Familie wohnt jetzt in einem bescheidenen Drei-Zimmer-Haus, das von den Dorfbewohnern zur Verfügung gestellt wurde. Obwohl die Familie den unmittelbaren Gefahren des Konflikts entkommen ist, ist der Kampf noch lange nicht vorbei. Da sie kein festes Einkommen hat, sind sie auf die Unterstützung der Gemeinde und verschiedener Organisationen, darunter auch Handicap International, angewiesen.
Mohammeds erster Rollstuhl
In Zusammenarbeit mit der Palestinian Women Humanitarian Organisation (PWHO) bekam Mohammed von HI einen speziellen Rollstuhl, einen Trainingsball für Übungen zu Hause, ein Hygieneset und Windeln. Außerdem wurde seine Familie mit dem PWHO-Rehabilitationszentrum vernetzt, wo Mohammed nun Physiotherapie erhält, damit er kräftiger wird, und Beschäftigungstherapie, um seine feinmotorischen Fähigkeiten zu verbessern. Mohammed geht es inzwischen viel besser. Seine Mutter oder der Großvater müssen ihn nicht mehr tragen und sie freuen sich darüber, dass der Junge so auch mal rauskommt und andere Kinder treffen kann: „Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit", sagt der Großvater bewegt.
Unser Einsatz im Südlibanon
- Bereitstellung von 1.070 Mobilitätshilfen (Krücken, Rollstühle usw.)
- Verteilung von 2.314 Paketen mit Windeln durch unsere Partner
- Schulung von 75 libanesischen Freiwilligen des Zivilschutzes in inklusiver Nothilfe, Evakuierung und Betreuung von Vertriebenen mit Behinderung
- Schulung von 64 Mitarbeitenden von Partner-Organisationen in psychologischer Unterstützung von Vertriebenen
- Schulung von 77 Physiotherapeut*innen in der Notfallrehabilitation in Zusammenarbeit mit dem libanesischen Verband der Physiotherapeuten und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz;
- Durchführung von Veranstaltungen zur Risikoaufklärung und Konfliktvorbereitung für 5.140 Teilnehmer zum Thema Gefahren durch explosive Kriegsreste