Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Starkes Erdbeben in Myanmar: Wir sind vor Ort

Nothilfe
Myanmar

Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7 hat am Freitag, den 28. März, um ca. 7.20 Uhr unserer Zeit Zentral-Myanmar getroffen. Handicap International ist vor Ort. Wir bereiten uns auf einen Nothilfe-Einsatz vor, um langfristige Behinderungen bei den Opfern zu verhindern.

Ein Helfer trägt eine Verletzte.

Eine verletzte Frau wird von einem Helfer ins nächste Krankenhaus getragen. | © Sai Aung MAIN / AFP

Die Erschütterungen waren so heftig, dass sie auch in Laos, Thailand und in China zu spüren waren. Das Epizentrum des Erdbebens liegt etwa sechzehn Kilometer von der Stadt Sagaing in Zentral-Myanmar entfernt. Bisher ist die Zahl der Opfer noch nicht bekannt, aber viele Verletzte strömen in die Krankenhäuser. Laut lokalen Medienberichten stürzten durch das Erdbeben mehrere Brücken, Gebäude und Teile der fast 600 Kilometer langen Autobahn Yangon-Mandalay ein, was zur Sperrung der Straßen entlang der Strecke führte.

Unsere Notfallteams in Myanmar sind schon vor Ort. Sie bereiten sich auf sehr viele Verletzte vor: Komplexe Brüche, Kopfwunden, Rückenmarksverletzungen und Amputationen sind bei einem Erdbeben dieser Stärke zu erwarten. Die Teams wissen, wie wichtig es ist, in den ersten Stunden nach einem Erdbeben einzugreifen, um langfristige Behinderungen bei den Opfern zu verhindern.

„Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich mit der Rehabilitation zu beginnen, um schwerere Behinderungen zu vermeiden. Wir achten besonders auf die Situation der vulnerablen Gruppen, insbesondere von Menschen mit Behinderung, die möglicherweise nicht in der Lage sind, ohne Hilfe zu fliehen“, erklärt Pauline Falipou, Spezialistin für Notfallrehabilitation bei HI.

Handicap International befürchtet eine ernste humanitäre Lage in dem Land, das bereits durch eine politische, wirtschaftliche und gesundheitliche Krise geschwächt ist. Die Behörden haben in sechs vom Erdbeben betroffenen Regionen den Notstand ausgerufen. Die Junta hat auch einen Aufruf zur internationalen Hilfe gestartet.

Während in Thailand noch immer Nachbeben zu spüren sind, wurde das Büro von HI in diesem Land wegen möglicher Nachbeben geschlossen.

Häufig Erdbeben in Myanmar

Erdbeben sind in Myanmar relativ häufig. Zuletzt erschütterte im Jahr 2016 ein Erdbeben der Stärke 6,8 die Stadt Bagan in Zentral-Myanmar, wobei drei Menschen getötet wurden und die Mauern der Tempel in diesem Touristenziel einstürzten.
 

 

28 März 2025
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso
© B. N. Lawson / HI
Nothilfe

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso

Flore Sawadogo ist 22 Jahre alt, Mutter und arbeitet seit drei Jahren als Logistikassistentin für Handicap International (HI) in Burkina Faso. Trotz der schwierigen Sicherheitslage im Land sorgt sie dafür, dass wichtige humanitäre Hilfsgüter sicher ihr Ziel erreichen und die Menschen versorgen, die am dringendsten Unterstützung benötigen. Ihr Job unter vielen Männern macht ihr großen Spaß.

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"
© M.Monier / HI 2024
Nothilfe

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"

Anatoly und seine Frau Tatyana haben durch den Krieg in der Ukraine alles verloren. Eine Rakete zerstörte ihr Zuhause und verletzte Anatolys Beine so schwer, dass sie amputiert werden mussten. Heute lebt er isoliert in einer kleinen Wohnung und ist vollständig auf die Pflege seiner Frau angewiesen. Doch dank der finanziellen Hilfe von Handicap International (HI) schöpfen sie neue Hoffnung.

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können

Omran stammt aus der Region Darfur im Sudan. Der 9-Jährige hat zerebrale Kinderlähmung und kann nicht laufen. Bei den Gefechten und Bombardierungen starben sein Vater, Großvater und Cousins. Seine Mutter Djimilla entschloss sich daraufhin mit ihren Kindern in den Tschad zu fliehen. Sie trug Omran den ganzen Weg auf dem Rücken.