Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Mit Mut zurück ins Leben

Minen und andere Waffen
Jemen

Der kleine Marwan – so wollen wir ihn hier nennen – ist einer von Tausenden Opfern von Bombenanschlägen im Jemen. Sein Leben wurde über Nacht auf den Kopf gestellt, als er sein Bein verlor. Der 7-Jährige war lange traumatisiert. Erst als er von HI eine Prothese und psychologische Unterstützung bekam, kehrte sein Lebensmut zurück. 

Marwan während der Anfertigung seiner neuen Prothese

Marwan während der Anfertigung seiner neuen Prothese | © ISNA Agency / HI

Das Trauma der Bombenanschläge

Der siebenjährige Marwan und seine Familie kämpften lange mit den traumatischen Erlebnissen, nachdem im September 2019 ihr Nachbarhaus bombardiert worden war. Mitten in der Nacht, während alle schliefen, wurde das Haus nebenan getroffen. Alles explodierte, viele Häuser in der Nachbarschaft wurden teilweise zerstört. In Marwans Zuhause herrschte Panik.

Marwans Onkel erzählt: „Ich habe Marwan gefunden, ich habe ihn zu mir gezogen. Aber sein rechtes Bein war fast von seinem Körper getrennt. Er war so verängstigt, er schrie und rief nach seinen Eltern", erinnert er sich. „Sie waren alle verletzt. Wir brachten sie in das Krankenhaus, wo sie Erste Hilfe erhielten und dann wurden sie in ein größeres und besser ausgestattetes Krankenhaus in einer anderen Provinz verlegt. Die Ärzte sagten, Marwan müsse das Bein amputiert werden. Er hat so sehr geweint... „.

Nur mit langfristiger Hilfe gelingt die Rückkehr ins Leben 

Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus unterstützte und ermutigte ihn die ganze Familie, aber der kleine Junge war schweigsam und depressiv. Erst als sein Arzt ihm erzählte, dass er eine Prothese bekommen werde, verstand Marwan, dass er wieder laufen wird.  

So machten sich Marwan und sein Onkel auf den Weg zu dem Rehabilitationszentrum in Sana'a, das von HI betrieben wird. Unser Spezialisten-Team kümmerte sich sofort um das Kind. Eine passende Prothese wurde angefertigt. Marwan nahm außerdem an Sitzungen zur psychologischen Unterstützung teil und entdeckte nach und nach die Freude am Spielen. Langsam bekam er wieder Lust auf das Leben. 

Fußball spielen mit dem „neuen Bein“

Nachdem die Prothese angepasst war, erhielt Marwan Reha, um das Laufen wieder zu erlernen. Er wird regelmäßig von HI versorgt und er weiß, dass er dank dieses „neuen Beins“ bald wieder Fußball spielen kann! Seine Fröhlichkeit ist zurück. Er lacht gerne und erzählt uns, dass er Arzt werden will, wenn er groß ist: „Ein Arzt, der die Beine der Menschen behandelt“, sagt er sehr ernst. 

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet

Der Krieg in Syrien hat tiefe Narben hinterlassen - in den zerstörten Städten, in den Herzen der Menschen und im jungen Leben von Mohamed. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger und verlor sein Bein. Doch sein Mut und die Hilfe von Handicap International ebneten ihm den Weg zurück ins Leben. Heute kann Mohamed wieder lachen, gehen und mit seinen Freunden spielen.

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben
© E. N'Sapu / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben

Nach einer Explosion in Nord-Kivu verlor Espoir sein Bein und seine Freunde. Anschließend musste er vor der Gewalt in seiner Heimatstadt Kitshanga fliehen. Seine Eltern hat er seitdem nie mehr gesehen. Doch er gibt nicht auf: Dank einer Prothese von Handicap International kann er wieder zur Schule gehen und träumt von einer besseren Zukunft.

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“
© M. Monier / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“

Elenas Leben in der Ukraine änderte sich dramatisch, als der Krieg Bachmut erreichte. Bombardierungen zerstörten ihre Heimatstadt und hinterließen tiefe Wunden – körperlich und seelisch. Nachdem sie und ihre Tochter bei Angriffen schwer verletzt wurden, fanden sie Unterstützung bei Handicap International. Ein Leben in Sicherheit ist Elenas Wunsch, doch die Angst vor morgen bleibt.