Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Mosambik: Endlich frei von Minen!!

Minen und andere Waffen
Mosambik

Mosambik hat sich offiziell für minenfrei erklärt. Vor vielen Jahren schien das noch undenkbar, Mosambik galt lange als eines der meistverminten Länder der Welt. Als einer der Hauptakteure in der Minenräumung des afrikanischen Landes freuen wir uns ganz besonders mit der Bevölkerung.

Ein Minenräumer von Handicap International mit seinem Minenhund bei der Arbeit.

Ein mosambikanischer Entminer mit Minensuchhund | © Eva Maria Fischer / Handicap International

Ein trauriges Kapitel in der Geschichte des Landes wird geschlossen und für die Menschen fällt eine tödliche Bedrohung ab, die Tausende Opfer gefordert hat. Für das Land eröffnen sich nun neue Entwicklungsperspektiven, die bisher aufgrund der Minen unerreichbar waren.

Handicap International war – seit seinen ersten Minenräumaktionen 1998 – ein Schlüsselakteur der Aktivitäten gegen Minen in dem afrikanischen Land. In 17 Jahren Arbeit vor Ort hat die Organisation mehr als 16 Millionen Quadratmeter geräumt und dabei 6.000 Anti-Personen-Minen und 5.000 explosive Kriegsüberreste zerstört. In die Arbeit waren Menschen, Hunde und Maschinen einbezogen.

„Dies ist ein Sieg für die gesamte Bevölkerung Mosambiks. Jetzt können Kinder draußen spielen gehen, Bauern ihre Felder bestellen, und Dörfer ihre Entwicklungsprojekte planen, ohne Angst vor Minen haben zu müssen,“ erklärt Grégory Le Blanc, Leiter des Programms von Handicap International in Mosambik. Doch die Arbeit ist noch nicht vorbei. „Das Land muss den Opfern weiterhin helfen, da ,minenfrei‘ nicht bedeutet, dass die Opfer dieser barbarischen Waffen verschwunden sind.“ Wie es das Übereinkommen von Ottawa verlangt, muss die Regierung den Tausenden Überlebenden von Minenunfällen weiter helfen. Aktivitäten zu Rehabilitation, orthopädischer Betreuung, sozialer und beruflicher Eingliederung etc. werden noch viele Jahre lang notwendig bleiben.

„Außerdem muss die internationale Gemeinschaft in ihrem Kampf gegen Minen weiter aktiv bleiben,“ fügt Grégory Le Blanc hinzu. „Auch wenn wir große Schritte auf diesem Weg gemacht haben, bleibt die Finanzierung der Minenräumung, der Hilfe für die Opfer und der Sensibilisierung zu Risiken sehr wichtig. Das Beispiel Mosambiks und das jahrzehntelange Engagement des Landes zeigen, dass  Anti-Personen-Minen besiegt werden können. Dies ist ein Zeichen der Hoffnung – auch für all die Länder, die dieser Plage weiterhin die Stirn bieten müssen.“

Es bedurfte mehr als 20 Jahre harter gemeinsamer Arbeit der Minenräum-Akteure, um alle Minen in Mosambik zu beseitigen. Von 25 Jahren Unabhängigkeitskrieg (1965-1975) und Bürgerkrieg (1977-1992) verwüstet, zählte das Land neben Angola, Afghanistan und Kambodscha zu den am stärksten verminten der Welt.

17 September 2015
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet

Der Krieg in Syrien hat tiefe Narben hinterlassen - in den zerstörten Städten, in den Herzen der Menschen und im jungen Leben von Mohamed. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger und verlor sein Bein. Doch sein Mut und die Hilfe von Handicap International ebneten ihm den Weg zurück ins Leben. Heute kann Mohamed wieder lachen, gehen und mit seinen Freunden spielen.

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben
© E. N'Sapu / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben

Nach einer Explosion in Nord-Kivu verlor Espoir sein Bein und seine Freunde. Anschließend musste er vor der Gewalt in seiner Heimatstadt Kitshanga fliehen. Seine Eltern hat er seitdem nie mehr gesehen. Doch er gibt nicht auf: Dank einer Prothese von Handicap International kann er wieder zur Schule gehen und träumt von einer besseren Zukunft.

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“
© M. Monier / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“

Elenas Leben in der Ukraine änderte sich dramatisch, als der Krieg Bachmut erreichte. Bombardierungen zerstörten ihre Heimatstadt und hinterließen tiefe Wunden – körperlich und seelisch. Nachdem sie und ihre Tochter bei Angriffen schwer verletzt wurden, fanden sie Unterstützung bei Handicap International. Ein Leben in Sicherheit ist Elenas Wunsch, doch die Angst vor morgen bleibt.