Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Nahrungsmittelkrise und politische Krise in Mali und Niger

Minen und andere Waffen Nothilfe
Niger

Die beunruhigende Versorgungssituation in der Sahelzone (schlechte Ernten und Preissteigerungen) hat sich in Mali noch einmal rapide verschlechtert. Seit dem Beginn der Rebellion der Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad (MLNA) am 19. Januar dieses Jahres und dem Staatsstreich vom 22. März 2012 haben sich die politische Situation und die Sicherheitslage im Land verschärft.

Eine Mutter mit Gehhilfe sitzt gemeinsam mit ihren Kindern vor einer Strohhütte.

Die politische Krise mit beginnenden Versorgungsengpässen führt zu viel Leid in der Bevölkerung. | © J-J. Bernard / HI

Diese Situation ist zwischen dem 30. März und dem 1. April durch das schnelle Voranschreiten der Rebellen, die die Kontrolle über die großen Städte im Norden Malis übernommen haben, sowie durch die große Anzahl der Flüchtlinge aus der Region eskaliert. Die Anzahl der intern Vertriebenen ist auf über 150.000 Menschen und die Anzahl der malischen Flüchtlinge in die Nachbarländer auf etwa 200.000 Menschen gestiegen. 

Die meisten intern Vertriebenen bleiben in der Nähe ihrer Dörfer, einige kommen bei Gastfamilien unter. Der Zusammenfall der politischen Krise mit beginnenden Versorgungsengpässen führt zu viel Leid in der Bevölkerung der Sahelzone. Ein rasches Eingreifen der humanitären Akteure ist notwendig – Handicap International wird dabei darauf achten, dass besonders schutzbedürftige Gruppen wie Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen Zugang zu den Nothilfemaßnahmen haben.

Die Nothilfemaßnahmen von Handicap International in Mali und in Niger konzentrieren sich auf drei Bereiche:

  • Verbesserung des Zugangs von besonders schutzbedürftigen Personen – darunter Menschen mit Behinderung – zu humanitären Programmen. Besondres wichtig ist hierbei die Schulung anderer humanitärer Akteure in den Bereichen: Lebensmittelversorgung, Gesundheit, Schutz und Unterstützung von Flüchtlingen.
     
  • Sensibilisierung für die Gefahr durch explosive Kriegsüberreste.
     
  • Verteilung von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern sowie Saatgut mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensmittelversorgung von schutzbedürftigen Menschen.
     

Wem hilft Handicap International in der Krise

  • Der Bevölkerung der Region Tombouctou, die von Lebensmittelknappheit betroffen ist.
     
  • Besonders schutzbedürftigen Menschen (einschließlich Menschen mit Behinderungen), darunter auch die Versorgten der Partnerorganisationen, die in Mali und Niger tätig sind.
     
  • In der humanitären Hilfe tätige Nichtregierungsorganisationen, die über schutzbedürftige Menschen und ihre Behandlung im Notfall geschult werden.
7 August 2012
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Starkes Erdbeben in Myanmar: Wir sind vor Ort
© Sai Aung MAIN / AFP
Nothilfe

Starkes Erdbeben in Myanmar: Wir sind vor Ort

Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7 hat am Freitag, den 28. März, um ca. 7.20 Uhr unserer Zeit Zentral-Myanmar getroffen. Handicap International ist vor Ort. Wir bereiten uns auf einen Nothilfe-Einsatz vor, um langfristige Behinderungen bei den Opfern zu verhindern.

Kolumbien: Von Minen zu Tomaten
© C. Maldonado / HI
Minen und andere Waffen

Kolumbien: Von Minen zu Tomaten

Stellen Sie sich vor: Eine junge Frau pflückt in den frühen Morgenstunden frische Tomaten. Die Sonne steigt über den Cañón de las Hermosas in Kolumbien – eine Region, die noch vor einigen Jahren von Minen verseucht und stellenweise unbetretbar war. Dank Spenden und der Arbeit von Handicap International hat sich hier vieles verändert.

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso
© B. N. Lawson / HI
Nothilfe

Eine starke Frau auf den Straßen von Burkina Faso

Flore Sawadogo ist 22 Jahre alt, Mutter und arbeitet seit drei Jahren als Logistikassistentin für Handicap International (HI) in Burkina Faso. Trotz der schwierigen Sicherheitslage im Land sorgt sie dafür, dass wichtige humanitäre Hilfsgüter sicher ihr Ziel erreichen und die Menschen versorgen, die am dringendsten Unterstützung benötigen. Ihr Job unter vielen Männern macht ihr großen Spaß.