Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Palästina tritt Vertrag über das Verbot von Landminen bei

Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit
Palästinensische Gebiete

Die palästinensische Delegation verkündete auf dem 16. Treffen der Vertragsstaaten am 21. Dezember 2017 in Wien die Entscheidung des Landes, dem Vertrag über das Verbot von Landminen beizutreten. Zehn Länder im Nahen Osten und in Nordafrika sind noch keine Vertragsstaaten.

 Vertreter der palästinensischen Delegation auf Vertragsstaatenkonferenz in Wien

Verteter der palästinischen Delegation auf der Vertragsstaatenkonferenz in Wien im Dezember 2017 | ©ISU

Nach der Hinterlegung seiner Beitrittsurkunde am 29. Dezember 2017 am Sitz der Vereinten Nationen, ist Palästina der 164. Vertragsstaat des 1997 geschlossenen Vertrags über das Verbot von Landminen. Der Vertrag tritt am 1. Juni 2018 für Palästina in Kraft.

Die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL) beglückwünscht Palästina zu diesem Schritt.

Ständige Gefahr für die Bevölkerung

Landminen und explosive Kriegsreste sind in Palästina eine allgegenwärtige Bedrohung. Bislang verzeichnet der Landminen Monitor insgesamt 3.625 Opfer. Für 2016 wurden 15 Opfer von Landminen und explosiven Kriegsresten gemeldet, fast die Hälfte davon waren Kinder.

Rund 20 km2 des Staatsgebiets von Palästina sind zudem mit Landminen, Antifahrzeugminen und anderen explosiven Kriegsresten kontaminiert. Im August 2017 waren laut Landminen Monitor neun Gebiete (ohne das Jordantal) im palästinensisch kontrollierten Gebiet und im Territorium zwischen der West Bank und Israel betroffen.

Nach dem Beitritt von Palästina gehören nunmehr neun (Algerien, Irak, Jordanien, Kuwait, Oman, Palästina, Katar, Tunesien und Jemen) der 19 Länder im Nahen Osten und in Nordafrika dem Vertrag über das Verbot von Landminen an. Bahrain, Ägypten, Iran, Israel, Libanon, Libyen, Marokko, Saudi-Arabien, Syrien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind noch keine Vertragsstaaten.

3 Januar 2018
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird
© K. Nateel / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird

In den zwei Reha-Zentren von Handicap International (HI) im Gazastreifen bekommen Menschen, die Gliedmaßen verloren haben, Prothesen und Physiotherapie. Unter ihnen ist der 10-jährige Mohamed.  Er wurde durch eine Panzergranate schwer verletzt und sein Bein musste oberhalb des Knies amputiert werden. Von HI hat er eine Prothese bekommen und macht jetzt seine ersten Schritte.

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt
© Khalil Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt

In Gaza kehren tausende Menschen in zerstörte Städte zurück, doch zwischen Trümmern und Schutt lauern Blindgänger. Handicap International (HI) warnt vor diesen explosiven Kriegsresten und zeigt, wie sich die Menschen schützen können. Bereits wenige Informationen können Leben retten.

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch

Minen töten und verstümmeln noch über Generationen hinweg – auch wenn der Krieg längst vorbei ist. Der Landminen-Monitor 2025 meldet die höchste Zahl an zivilen Opfern seit dem Jahr 2020. Ein Betroffener ist Mohamed aus Syrien. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger. Sein Bein konnte nicht gerettet und musste amputiert werden.