Sierra Leone: Ein Land im Wiederaufbau
Sam Danse, Direktor unseres Programms in Sierra Leone, erklärt, welche Projekte für Menschen mit Behinderung durchgeführt werden.
Sierra Leone ist reich an natürlichen Ressourcen und hat ein großes Potential, doch das Land leidet immer noch stark an den Folgen des zehn Jahre langen Bürgerkriegs. Die Regierung hat aufgrund von Arbeitslosigkeit und Problemen im Gesundheitsbereich andere Prioritäten als Menschen mit Behinderung. Die Regierung muss in Bildung investieren, in die Wasserversorgung, muss die Landwirtschaft und Strukturen zur medizinischen Versorgung (wieder)aufbauen. Es herrscht ein starkes soziales Gefälle.
In Sierra Leone befindet sich das weltgrößte Diamantenhandelsunternehmen, doch die Menschen in seiner Umgebung haben weder Zugang zu Trinkwasser noch zu Schulen und haben keine Straßen. Das sind viele Probleme, die die Regierung zu bewältigen hat.
Auch für Handicap International ist die Herausforderung groß. Deswegen hat die Organisation eine nationale Strategie für die Eingliederung von Menschen mit Behinderung entwickelt. Wir sensibilisieren die Bevölkerung, um diese Menschen langfristig voll in die Gesellschaft zu integrieren. Diese Strategie konzentriert sich auf zwei Aktivitätsbereiche: zum einen auf ein Programm zur Rehabilitation über drei Orthopädiezentren, zum anderen arbeiten wir an der Stärkung von Behindertenorganisationen, um Verhalten und Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderung zu ändern.
Die Unterstützung der Organisationen zielt auf Aktionen, die das Leben der Menschen verbessern, durch Lobbyarbeit, Fürsprache und Verhandlungen, um ihren Rechten auf nationalem Niveau Geltung zu verschaffen. Das Gesamtprojekt begann im vergangenen September und wird drei Jahre dauern.