Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Syrien: Gegen den Einsatz von Fassbomben und anderen explosiven Waffen

Minen und andere Waffen
Syrien

Frankreich wird dem UN Sicherheitsrat eine Resolution für ein Verbot von Fassbomben vorlegen. Die Resolution darf allerdings nur eine erste von vielen wichtigen Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor explosiven Waffen sein.

Kobane ist zerstört und explosive Kriegsreste allgegenwärtig.

Explosive Waffen haben die syrische Stadt Kobane zu einem riesigen Trümmerfeld gemacht - und werden die Bevölkerung noch jahrelang bedrohen. | © Philippe Houliat / Handicap International

Frankreich kündigte diese Woche an, dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution vorzulegen mit dem Ziel, den Einsatz von Fassbomben gegen die Zivilbevölkerung in Syrien zu verbieten.

Dies kann ein erster, wenn auch sehr wichtiger Schritt zum Schutz der Zivilbevölkerung sein, wenn damit auf das übergeordnete Problem aufmerksam gemacht wird: Der massive Einsatz von explosiven Waffen mit großflächiger Wirkung durch alle Parteien des Konflikts. Ein Beschluss des UN Sicherheitsrates muss deshalb auch die Verluste und Schäden angehen, die die syrische Zivilbevölkerung durch den massiven Einsatz sämtlicher explosiver Waffen erlitten hat.  

Die Studie von Handicap International “The Use of Explosive Weapons in Syria: a Time Bomb in the Making”  zeigt, dass explosive Waffen die am häufigsten benutzten Waffen im Syrienkonflikt sind: Sie sind schuld an mehr als 4 von 5 Vorfällen. 75% dieser Vorfälle ereignen sich zudem in dicht bevölkerten Gebieten.

Laut der Studie sind Angriffe mit Fassbomben in Syrien ein besonders prominentes Beispiel für die Gefährdung der Zivilbevölkerung durch explosive Waffen in bevölkerten Gebieten. Fassbomben enthalten eine große Menge explosiver Stoffe, sind unpräzise und haben einen weiten Wirkungsradius, weshalb vor allem die Zivilbevölkerung Opfer dieser Waffen wird. Sie richten große Zerstörung an, vertreiben die Bevölkerung und haben so noch jahrelange Auswirkungen auf die Gemeinschaften. Der Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten bedeutet immer großes Leid für die Bevölkerung und darf nicht akzeptiert werden.

26 Oktober 2015
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: Ein Familienbesuch wird zur Tragödie
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Ein Familienbesuch wird zur Tragödie

„Ich dachte, ich erlebe meine letzten Momente.“ Als eine Bombe in der Nähe einschlägt, verliert Oleksandr alles, was sein Leben bis dahin ausmachte – seine Gesundheit, seine Arbeit, seine Sicherheit. Seit dem Angriff ist er querschnittsgelähmt. Doch mit Hilfe von Handicap International (HI) findet er in einen neuen Alltag zurück.

Syrien: Sichere Rückkehr nach Hause
© N. Bimbashi / HI
Minen und andere Waffen

Syrien: Sichere Rückkehr nach Hause

Räumungsexperte David Theodore Francis erklärt im Interview, wie Handicap International (HI) in Syrien arbeitet, um das Land von Blindgängern zu befreien und so der Bevölkerung eine sichere Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen.

Gaza: Eine Prothese mitten im Krieg
© K. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Eine Prothese mitten im Krieg

Malak ist erst neun Jahre alt und hat in Gaza Schreckliches erlebt: Bei einem Luftangriff auf die Schule, in der sie mit ihrer Familie Schutz gesucht hatte, wurden ihre Eltern und drei Brüder getötet. Malak selbst wurde schwer verletzt, ihr rechtes Bein musste oberhalb des Knies amputiert werden. Seit der Operation kümmern wir uns um Malak und konnten ihr sogar schon eine Prothese anpassen.