Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Ulrike Folkerts bei Opfern von Explosivwaffen in Jordanien

Minen und andere Waffen Öffentlichkeitsarbeit
Jordanien

Im Rahmen ihrer Reise nach Jordanien besucht die HI-Botschafterin und Tatort-Schauspielerin Ulrike Folkerts Frauen, die Opfer von Angriffen mit Explosivwaffen wurden. Hier erhalten Sie Einblick in die berührenden Geschichten.

Ulrike Folkerts besucht die Schwestern Maysa, 26 und Samah, 27 in ihrem Zimmer, welches sie durch Vermittlung von HI bekommen haben.

Ulrike Folkerts besucht die Schwestern Maysa, 26 und Samah, 27 in ihrem Zimmer, das sie durch Vermittlung von HI bekommen haben. | © Ursula Meissner/HI

Ulrike Folkerts über ihre Besuche bei den Menschen im jordanischen Irbid, nahe der syrischen Grenze:

„Es war tragisch, so bedrückend, so hoffnungslos. Diese Frauen haben alles verloren, können nicht wieder zurück, da das Land von Bomben zerstört ist. Sie haben viele Angehörige verloren und kämpfen mit den Folgen von Verletzungen."

Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts besucht Manal abo Nabout, 36 Jahre alt. Die Frau verlor bei den Bombardierungen in Syrien ein Bein. Sie musste mehrfach operiert werden. Sie hat nicht nur ihre Heimat verloren, sondern auch ihren Mann, der sich von ihr scheiden ließ und mit den Kindern wegging. Vor fünf Wochen kam auch noch ihr Bruder bei den Kämpfen um.  

Manal abo Nabout, 36 Jahre alt, ihre Nichte und Ulrike Folkerts. Die Frau verlor bei den Bombardierungen in Syrien ein Bein.

Huda Fawzi, 55, zeigt Ulrike Folkerts ein Bild ihrer drei Söhne auf dem Handy – alle drei wurden Opfer der Bombardierungen in Syrien. Auch ihre Schwiegertochter und ein Enkelkind kamen dabei ums Leben. Ihr Mann sitzt wiederum  im syrischen Gefängnis und sie hofft jeden Tag, dass er freigelassen wird. HI hilft ihr mit psychosozialer Therapie, um ihr Leid zu lindern. Links daneben HI-Therapeutin Suhad Abood

Huda Fawzi, 55, zeigt Ulrike Folkerts ein Bilder ihrer drei Söhne auf dem Handy – alle drei wurden Opfer der Bombardierungen in Syrien.

Ulrike Folkerts besucht die Schwestern Maysa, 26 und Samah, 27 in ihrem Zimmer, welches sie durch Vermittlung von HI bekommen haben. Bei den Bombardierungen in Deraa, Syrien, nicht weit von der jordanischen Grenze, haben sie Vater und Mutter verloren und wurden selber schwer verletzt. Sie wurden von Helfern aus den Trümmern des Hauses gezogen und nach Irbid gebracht. Dort versuchen sie sich ein neues Leben aufzubauen, doch noch geht es täglich darum, genug zu essen zu bekommen. Auf die Frage, ob sie denn etwa nach Europa möchten, sagten beide Mädchen:

„Nein! Wir sprechen die Sprache nicht, es ist nicht unsere Kultur, wir kennen da niemanden. Hier haben wir wenigstens eine Tante. Es war schwierig genug zu überleben und hierher zu kommen."

Obwohl die beiden Schwestern Vater und Mutter verloren haben und nur von kleinen Gelegenheitsjobs leben, wollen sie sich von der schlechten Perspektive nicht unterkriegen lassen. Ihr Traum ist  ein stabiles Monatseinkommen zu erhalten und später vielleicht einmal eine Ausbildung zu machen.

 

19 September 2018
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch

Minen töten und verstümmeln noch über Generationen hinweg – auch wenn der Krieg längst vorbei ist. Der Landminen-Monitor 2025 meldet die höchste Zahl an zivilen Opfern seit dem Jahr 2020. Ein Betroffener ist Mohamed aus Syrien. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger. Sein Bein konnte nicht gerettet und musste amputiert werden.

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte
© N. Bimbashi / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte

Inmitten der zerstörten und halb zerstörten Gebäude von Khasham im Nordosten Syriens sitzt Amer im Rollstuhl vor dem Haus seiner Familie. Ein Bein fehlt ihm, das andere baumelt voller Bewegungsdrang hin und her. Vor wenigen Monaten spielte er hier noch mit seinen Cousins, bis ein Blindgänger explodierte. Amer überlebte schwer verletzt und wird von Handicap International (HI) betreut.