Wie unterstützt HI Rehabilitation?
Im Lichte der Covid-19-Pandemie hat die 73. Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Jahr 2021 einstimmig zum Internationalen Jahr der Gesundheits- und Pflegearbeiter*innen ernannt. Um diese Aufmerksamkeit auf den Gesundheitssektor und auch die Rolle der Rehabilitation zu nutzen, ist dies 2021 auch Kernthema der politischen Arbeit von Handicap International (HI).
Ziel ist es, dass alle Menschen ein für ihren individuellen Bedarf entsprechendes Reha-Angebot erhalten. Dafür versuchen wir neben unserer Programmarbeit auch die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, der EU oder der WHO zu beeinflussen und Rehabilitation als Priorität auf die jeweilige politische Agenda zu setzen.
Die Verabschiedung der Resolution „The highest attainable standards of health for persons with disabilities” der Generalversammlung der WHO im Mai 2021 war ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Resolution wurde maßgeblich durch HI mitgeprägt und strebt eine Verstärkung und Übernahme der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung in die Angebote der staatlichen allgemeinen Gesundheitsversorgung an.
Auf internationaler Ebene setzt sich Handicap International dafür ein, dass Rehabilitation, ähnlich wie im Vorfeld die allgemeinen medizinischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung, als elementarer Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage) angesehen und gesetzlich verankert wird. Nur so kann dem Irrglauben, dass es sich bei Rehabilitation um Luxus und oftmals unnötige Maßnahmen handelt, begegnet werden. Das Gegenteil ist sowohl in Bezug auf die betroffenen Personen als auch für die Volkswirtschaft der Fall. Beide profitieren von rechtzeitiger und effektiver Rehabilitation.
Um dies zu erreichen, kooperieren wir auf der nationalen Ebene eng mit staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Als entscheidender Staat in der Entwicklungszusammenarbeit ist es unser Ziel, deutsche Ministerien und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit weiter für die Notwendigkeit einer inklusiven, allgemein-zugänglichen und bezahlbaren Reha zu sensibilisieren. „Es ist notwendig eine sinnvolle Koordination zwischen Ministerien (Gesundheitsministerium und dem Ministerium für Arbeit und Soziales) anzustreben, wobei das Gesundheitsministerium eine klare Verantwortung tragen muss, so dass Rehabilitation als Teil der Gesundheitsversorgung angesehen wird und dafür Gelder bereitgestellt werden“, sagt Uta Prehl, HI-Spezialistin für Rehabilitation in Westafrika. Durch den Einfluss von Deutschland können dann auch Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit von der Wichtigkeit überzeugt werden, Reha-Maßnahmen in die allgemeine Gesundheitsversorgung für alle Bürger*innen aufzunehmen und auch die EZ-Programme entsprechend auszurichten.