Burundi
In Burundi bemühte sich Handicap International 26 Jahre lang, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung zu verbessern.
Thierry, 9 Jahre alt, wurde ohne linkes Bein geboren. Heute kann er zur Schule gehen - mit einer Prothese von HI. | © Evrard Niyomwungere / HI
Laufende Aktivitäten
Handicap International (HI) begann den Einsatz in Burundi im Jahr 1992. Seit dem 31. Dezember 2018 haben wir die Aktivitäten in Burundi eingestellt. Aufgrund der Beschlüsse der burundischen Regierung gegenüber internationalen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) sieht sich HI nicht mehr in der Lage, die Projekte weiterzuführen. Dabei geht es insbesondere um die Nachweisführung der ethnischen Zugehörigkeit der Mitarbeiter/-innen.
Mehr Informationen dazu (in französischer Sprache ) finden Sie unter: https://handicap-international.fr/sn_uploads/pdf/CP_Burundi_070119.pdf
RÜCKBLICK AUF DIE PROJEKTE
Gemeinsam mit unseren Partnern hat HI von 2017 bis 2018 folgende Aktivitäten in Burundi ausgeführt:
- Mehr als 10.000 Menschen mit Rehabilitationsmaßnahmen versorgt
- Über 800 Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens geschult
- 85.000 Kinder für die Prävention von Gewalt, einschließlich sexueller Gewalt, sensibilisiert
- 400 Kinder mit Behinderung sowie Opfer von Gewalt versorgt
- Verschiedene Aktivitäten zur inklusiven Schulbildung für 10.000 Kinder umgesetzt
- Eine Berufsausbildung für fast 500 Jugendliche gesichert
- 60.000 Menschen mit Behinderung über ihre Rechte und ihre gesellschaftliche Teilhabe aufgeklärt.
Neues aus den Projekten
Über 10.000 Flüchtlinge in Burundi: HI hilft den Schutzbedürftigsten
Infolge von andauernden gewaltsamen Auseinandersetzungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit dem 24. Januar mehr als 10.000 Menschen nach Burundi geflohen. HI evaluiert seither vor Ort die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung und plant einen Nothilfeeinsatz.
Int. Frauengesundheitstag: Joseline versteckt sich nicht mehr!
Weil sie nach einer schweren Geburt an einer Scheidenfistel litt, sperrte sich Joseline elf Jahre lang zuhause ein – versteckt, beschämt und geschützt vor neugierigen Blicken. Mit der Unterstützung von Handicap International erhielt sie eine Operation in einem Gesundheitszentrum in Gitega, Burundis zweitgrößter Stadt. Heute fühlt sie sich wieder lebendig.
„Wenn ich müde werde, tragen mich die anderen Kinder zur Schule”
Seit sechs Jahren hat Balthazar (8) das Haus nicht verlassen; er konnte nicht laufen und wurde von seiner Familie versteckt. Nach zwei Jahren Rehabilitation, an der auch Handicap International beteiligt war, besucht Balthazar nun die Schule. Die Lehrer hoffen, dass der Junge ein Beispiel für andere Kinder mit Behinderung in burundischen Dörfern sein wird.
Sie mit
Hintergrund
In Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, bleibt die Gesundheitsversorgung eine Herausforderung für die Schutzbedürftigsten. Burundi beherbergt außerdem viele kongolesische Geflüchtete.
Mehr als 67% der burundischen Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Das Wirtschaftswachstum im Land ist sehr schwach, die Inflationsrate extrem hoch. Burundi ist außerdem eines der am dichtesten besiedelten afrikanischen Länder. Nach dem Human Development Index (UNDP 2014) liegt es auf Platz 184 von 187.
Im Gesundheitsbereich weist Burundi besorgniserregende Statistiken bei den Säuglings- und Müttersterblichkeitsraten auf. Todesfälle im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt nehmen den dritten Platz unter den in Krankenhäusern vorkommenden Todesursachen der über 15-Jährigen ein. Viele Frauen sterben durch Komplikationen während der Geburt.
Gerade Frauen und Kinder unter fünf Jahren leiden unter einer hohen Sterblichkeit. Krankheiten mit chronischem Verlauf wie Aids, Tuberkulose, Diabetes, Bluthochdruck, Asthma, Herzkrankheiten, psychische Krankheiten sowie physische Gewalt wie Vergewaltigungen und auch Verkehrsunfälle sind Ursache zahlreicher physischer und psychischer Schäden.
Weiterhin führen die Auswirkungen einer instabilen (sicherheits-)politischen Situation in der Region seit 1993 zu großen Bevölkerungsbewegungen: Die Zahl der Geflüchteten, meist aus der Demokratischen Republik Kongo kommend, sowie die der Binnengeflüchteten, geht in die Tausende. Seit April 2015 sind mehr als 190.000 Burunder*innen aufgrund des instabilen politischen Klimas nach Tansania, Ruanda, in die Demokratische Republik Kongo oder nach Uganda geflüchtet.
Burundi / Partners
Physical rehabilitation
- Gitega national orthopaedic-fitting and rehabilitation centre (CNAR)
- Saint Jean Bernard de Makamba centre for people with disabilities
- Saint Jean Bosco de Muyinga centre for people with disabilities
- Education and Development Council (COPED)
Support to disabled people’s organisations
- People with disabilities network in Burundi (RAPHB et UPHB)
Mother and child health
- The Ministry of Public Health and HIV/AIDS Control (MSPLS)
- Gitega centre for family and community development (CDFC Gitega)
- Muyinga and Makamba rehabilitation centres
- Mutzenzi medical teaching institute (IMP)
Ubuntu Care: ending sexual violence (Burundi, Rwanda et Kenya)
- Main partner: FVS/AMADE (Organisation for the protection of the basic rights of children in Burundi).
- UMURA centre in Gitega
- Community partners: the Provincial child protection committee, disabled people’s organisations, organisations for the case-management of the victims of violence, the Ministry for National Aid, Human Rights and Gender through family development centres.
Inclusive Education
- Union des personnes handicapées du Burundi (UPHB)
- Ministry of Basic and Secondary Education Vocational Teaching, Professional Training and Literacy
Socio-economic inclusion
- The Ministry for National Solidarity, Human Rights and Gender (MSNDPHG)
- Gitega centre for family and community development
- The Burundi network of disabled people’s organisations (RAPHB and UPHB)
- Gitega centre for young people