„Wir sind stolz auf unsere Tochter!“
Die 9-jährige Oumou aus Mali trägt eine Prothese und ist glücklich, dass sie zur Schule gehen und lernen darf. Eine wichtige Rolle in ihrer Ausbildung spielt ihre Mutter Mariam. Sie und ihr Mann mussten zunächst einmal verstehen, wie wichtig Bildung für ihre Tochter ist.
Mariam ist sehr stolz auf ihre Tochter Oumou. | © HI
Oumou ging zur Schule, bis ihre Prothese defekt war und diese nicht mehr passte: Schließlich wuchs die 9-Jährige wie alle Kinder in diesem Alter. Ihre Eltern konnten es sich nicht leisten, eine neue passende Prothese für sie anfertigen zu lassen. Deswegen meldeten sie Oumou wieder von der Schule ab. Ein Mitarbeiter von Handicap International (HI) wurde dann auf Oumou aufmerksam und wollte ihr helfen. Mariam sagt heute:
„Dank eines Projektes von HI erhielt meine Tochter Hilfe und konnte wieder zur Schule gehen.“
Dabei war es damals gar nicht so sicher, dass die Eltern Oumou wieder in der Schule anmelden würden. Das HI-Team musste Mariam und ihren Mann zunächst dafür sensibilisieren, wie wichtig Bildung auch für Kinder mit einer Behinderung ist.
Eigenes Engagement
Im Rahmen des Projektes „Inklusive Bildung in der Sahelzone" konnte eine neue Prothese für Oumou angepasst werden, die ihr den Schulweg wieder ermöglichte. Mariam ist heute sehr froh darüber, dass ihre Tochter die Chance hat, zu lernen. Sie geht sogar auf dieselbe Schule wie ihre Freundinnen und kann gemeinsam mit diesen lernen. Besonders stolz ist Mariam darauf, dass Oumou es in die nächste höhere Klasse geschafft hat.
Die Teilnahme an dem HI-Projekt war aber nicht nur für Oumou ein voller Erfolg. Auch Mariam konnte sehr viel lernen. Sie sagt, dass sie einsichtiger geworden sei. Vor allem aber hat sie gelernt, „wie wichtig die Bildung für Kinder mit Behinderung ist.“ Mittlerweile hilft sie HI und spricht mit Familien, um diese aufzuklären. Mariam will, dass die Eltern von Kindern mit Behinderung verstehen, dass dies kein Lebensurteil ist und alle Kinder ein Recht darauf haben, zur Schule zu gehen.