Co-Preisträger Friedensnobelpreis
Streubomben sind Waffen, die mehrere hundert Minibomben enthalten, die als Submunitionen bezeichnet werden. Sie sind so konzipiert, dass sie über große Flächen verstreut werden und deshalb nie ausschließlich militärische Ziele treffen. Bis zu 40 Prozent der Submunitionen explodieren nicht beim Aufprall. Wie Antipersonenminen können sie durch den geringsten Kontakt ausgelöst werden. So töten und verstümmeln sie Menschen während und nach Konflikten.
Zahlreiche Länder sind betroffen: Über Laos feuerten die USA während des Vietnamkrieges zum Beispiel 260 Millionen Submunitionen ab, im Libanon warf Israel in nur wenigen Tagen über vier Millionen ab. 5 bis 40 Prozent der abgefeuerten Submunition explodiert nicht beim Aufprall. Als Blindgänger wirken Streubomben wie Landminen. Deshalb haben Handicap International und andere Organisationen der Landminenkampagne 2003 die Internationale Koalition gegen Streubomben (CMC) gegründet, die mit ihrem Engagement 2008 einen Verbotsvertrag erreichte. Doch weiterhin werden Streubomben immer wieder von Staaten eingesetzt, die den Vertrag noch nicht unterzeichnet haben. Also setzen wir uns mit unseren Bündnispartnern weiter für ein weltweites Verbot von Streumunition ein – und dafür, dass die betroffenen Gebiete geräumt und die Opfer nachhaltig unterstützt werden.
Entminer*innen suchen in einem Reisfeld in Laos nach Streubomben.
Die Zivilbevölkerung bildet den Großteil der Opfer von Streumunition: bisher wurden nachweislich 21.764 Zivilist*innen Opfer von Streumunition (Stand Ende 2018), die tatsächliche Anzahl der zivilen Opfer dürfte aber bei über 56.000 liegen. In Berichtsjahr 2018 stammten 99 Prozent der gemeldeten Unfälle aus der Zivilbevölkerung, davon waren mehr als die Hälfte Kinder. Auch Jahrzehnte nach dem Konflikt besteht für Millionen Menschen die Gefahr durch Blindgänger. 26 Staaten und 3 Gebiete sind 2018 durch nicht explodierte Munition betroffen.
Kunstinstallation mit Resten von Streubomben in Laos
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