Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Ukraine

In der Ukraine haben unsere Teams Projekte in verschiedenen Bereichen gestartet, um den vom Krieg betroffenen Menschen, insbesondere den Verwundeten und Vertriebenen sowie Menschen mit Behinderung zu helfen.

Eine alte Frau im Rollstuhl schaut in die Kamera

Die 87-Jährige Gala überquert am Grenzübergang Medyka die Grenze zwischen der Ukraine und Polen. | © T. Nicholson / HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) stellt physische und psychische Reha-Maßnahmen bereit. Besonders unterstützt werden dabei auch die betroffenen Menschen mit Behinderung. Dieser Konflikt wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren noch auf die psychische Gesundheit der von dem Konflikt betroffenen Bevölkerung auswirken. Schätzungsweise 10 Millionen Menschen werden aufgrund der konfliktbedingten Traumata wahrscheinlich psychosoziale Unterstützung benötigen.

HI bildet Fachkräfte und Mitarbeiter*innen an vorderster Front in Frührehabilitation und psychologischer Erster Hilfe aus. Außerdem schulen und betreuen wir medizinisches Personal, um die Kapazitäten verschiedener ukrainischer Krankenhäuser zu stärken. Wir versorgen außerdem Gesundheitszentren und Menschen mit Behinderung direkt mit Rollstühlen, Krücken und anderen Mobilitätshilfen. 

Darüber hinaus leistet Handicap International wichtige Aufklärungsarbeit für Gemeindevertreter*innen und die örtliche Bevölkerung, um das Bewusstsein für die von Sprengkörpern ausgehenden Risiken und die Gefahren durch Beschuss zu schärfen. Besonders wichtig ist dies für Kinder, die sich häufig der Risiken nicht bewusst sind. Deswegen informieren unsere Aufklärungsteams Kinder in Schulen mit Broschüren, Postern und Faktenblättern über die Gefahren.
Einem besonderen Risiko durch Blindgänger sind die Menschen in der Ostukraine ausgesetzt, diese ist zur Zeit eine der am stärksten kontaminierten Regionen der Welt.

Neues aus den Projekten

Ukraine: „Ich hatte keine Medikamente für meine herzkranke Tochter.“
© A. Telytsia / HI

Ukraine: „Ich hatte keine Medikamente für meine herzkranke Tochter.“

Als der Krieg ihre Heimat Mariupol erreicht, muss Antonina alles zurücklassen – und um das Leben ihrer Tochter bangen. Für die kleine herzkranke Varvara ist die Flucht bei eisigen Temperaturen besonders schwierig. Sie braucht Medikamente und medizinische Versorgung, die es plötzlich nirgends mehr gibt.

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"
© M.Monier / HI 2024
Nothilfe

Ukraine: "Ich fühle mich wie in einem Gefängnis"

Anatoly und seine Frau Tatyana haben durch den Krieg in der Ukraine alles verloren. Eine Rakete zerstörte ihr Zuhause und verletzte Anatolys Beine so schwer, dass sie amputiert werden mussten. Heute lebt er isoliert in einer kleinen Wohnung und ist vollständig auf die Pflege seiner Frau angewiesen. Doch dank der finanziellen Hilfe von Handicap International (HI) schöpfen sie neue Hoffnung.

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“
© M. Monier / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“

Elenas Leben in der Ukraine änderte sich dramatisch, als der Krieg Bachmut erreichte. Bombardierungen zerstörten ihre Heimatstadt und hinterließen tiefe Wunden – körperlich und seelisch. Nachdem sie und ihre Tochter bei Angriffen schwer verletzt wurden, fanden sie Unterstützung bei Handicap International. Ein Leben in Sicherheit ist Elenas Wunsch, doch die Angst vor morgen bleibt.

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Hintergrund

2014 führte der Konflikt zwischen Regierungstruppen und Separatisten in der Ukraine zu andauernder Unsicherheit in mehreren Regionen des Landes. Ausgelöst wurde der Konflikt durch Massenproteste in Kiew und anderen ukrainischen Städten Ende 2013, die im Februar 2014 zum Sturz von Präsident Janukowitsch führten. Bereits vor Kriegsbeginn im Jahr 2022 ist die Ukraine eines der am stärksten mit Minen verseuchten Länder der Welt.

Seit dem 24. Februar 2022, als sich der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verschärfte, sind Städte im ganzen Land das Ziel verheerender Waffenangriffe. Der aktuelle Konflikt betrifft vor allem die Zivilbevölkerung! Die täglichen Luftangriffe und Bombardierungen forderten bisher schon mehr als 25 000 zivile Opfer: mehr als 9 000 Tote und mehr als 16 000 Verwundete. Rund 18 Millionen Menschen werden im Jahr 2023 humanitäre Hilfe benötigen, darunter mehr als 5 Millionen Binnenvertriebene, 4,4 Millionen Rückkehrende und die 7 Millionen Menschen, die während des Krieges ihr Land nicht verlassen haben.

Der Krieg wirkt sich auch auf die zivile Infrastruktur aus. Der Zugang zu Strom, Telekommunikation, Nahrungsmitteln, Wasser, Heizung und medizinischer Versorgung ist stark einschränkt. Dieser Umstand gefährdet die Zivilbevölkerung zusätzlich. Schätzungsweise 10 Millionen Menschen werden aufgrund der konfliktbedingten Traumata psychosoziale Unterstützung benötigen.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 237
Eröffnungsdatum des Programms: 2022

Einsatz weltweit: