Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Blind für einen Tag

Inklusion
Deutschland

Wie fühlt es sich an, blind eine Straße entlang zu gehen oder im Rollstuhl den Bus erwischen zu wollen? Das und andere Sachen lernte eine fünfte Klasse der Nymphenburger Schulen während eines Besuchs beim Projekt „ComIn“ von Handicap International in Pasing hautnah kennen. Der „Barriere-Check“ sensibilisierte und machte Spaß.

ComIn als Projekt von Handicap International e.V. (HI) ist zum 31.12.2020 ausgelaufen.

Zwei Schülerinnen lernen die Brailleschrift beim Barriere:Check von ComIn

Zwei Schülerinnen lernen die Brailleschrift beim Barriere:Check von ComIn | © HI

Am 11. Juli 2019 besuchten 31. Schülerinnen und Schüler der 5. Gymnasialklasse der Nymphenburger Schulen die Projekträume von ComIn in Pasing. Im Rahmen der Aktion Barriere:Check übernahmen sie für einige Stunden die „Rollen“ von Menschen mit Behinderung und spazierten, ausgestattet mit Rollstühlen, Blindenstöcken oder Kopfhörern, durch den Stadtteil. Dadurch sollen die Schüler/-innen für die unterschiedlichen Behinderungen sensibilisiert werden und persönlich erleben, welche Hindernisse beispielsweise einer Person mit Behinderung im Alltag widerfahren. Die Mädchen und Buben schlüpften in die verschiedenen Rollen und erlebten, wie es ist, gehörlos, blind oder mobil eingeschränkt den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen oder eine Kreuzung zu überqueren.

Fingeralphabet und Brailleschrift

Aufgeregt und auch beeindruckt von den Erlebnissen auf der Straße ging es für die Klasse anschließend in zwei Workshops, in welchen Projektleiterin Ricarda Wank von Handicap International den Schülerinnen und Schülern die Grundelemente der Gebärdensprache und der Brailleschrift beibrachte. Nachdem sie erlebt hatten, wie sich Menschen mit Behinderung fortbewegen, wollten sie nun auch mehr über die unterschiedlichen Kommunikationsmittel erfahren. Bereits nach einer Stunde konnten sich die Schülerinnen und Schüler in der Gebärdensprache vorstellen, ihren Namen mit dem Fingeralphabet buchstabieren und die ersten Sätze in Brailleschrift lesen. Erschöpft aber zufrieden und mit vielen neu dazu gewonnenen Erfahrungen ging es schließlich nach Hause, wo die Schüler/-innen gleich ihren Familien die gelernten Gebärden zeigen wollen.

11 Juli 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte
© HI
Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte

Die Rückkehr in ein syrisches Dorf kann lebensgefährlich sein. Das musste auch der 22-jährige Osama Hussein erfahren. Als er ein verlassenes Haus betrat, trat er auf eine Mine – und verlor dabei sein Bein. In Rakka und in vielen Regionen Syriens lauern Landminen und explosive Kriegsreste – in Häusern, auf Feldern, am Straßenrand. Diese unsichtbaren Gefahren töten, verletzen und verstümmeln.

Benin: Flore knüpft mit Geschick an ihrer Zukunft Inklusion Rechte von Menschen mit Behinderung

Benin: Flore knüpft mit Geschick an ihrer Zukunft

Jahrelang war es für Flore  Adebiyi sehr schwierig, für sich und ihre Töchter zu sorgen. Doch dann unterstützte Handicap International sie mit einer Ausbildung zur Friseurin und mit neuen Orthesen und einem Rollstuhl. Heute hat sie ein eigenes Geschäft und bewegt sich unabhängig durch die Straßen von Cotonou. Ihr Traum? Ein größerer Salon und eine Friseurschule für junge Menschen.

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert
© A. Beaujolais / HI
Inklusion Rehabilitation und Orthopädie

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert

Ein neuer Rollstuhl hat Anais Leben komplett verändert: Endlich kann die Zwölfjährige jeden Tag zur Schule gehen, mit anderen Kindern lernen und spielen. Dank der Unterstützung ihrer Familie und Handicap International (HI) steht Anai heute die Welt offen – und sie genießt ihre neue Unabhängigkeit in vollen Zügen.