Jemen: viele zivile Opfer bei jüngsten Militärangriffen
Hilfsorganisationen im Jemen sind sehr besorgt über hohe Anzahl ziviler Opfer in jüngsten Militärangriffen.
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Die 4-jährige Hala verlor durch einen Luftangriff ihr rechtes Bein. | © ISNA Agency / HI
Wir sind schockiert und traurig über den Tod von mindestens 31 Zivilist/-innen und 12 weiteren Verletzten bei Angriffen am 15. Februar im Gouvernement Al Jawf im Nordjemen.
Dieser jüngste tragische Vorfall folgt unmittelbar auf einen Angriff am 7. Februar auf das Hauptkrankenhaus von Marib, das bis zu 15.000 Menschen versorgt. Darüber hinaus wurden ein nahe gelegenes Krankenhaus und eine mobile Klinik beschädigt. Derartige unterschiedslose Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen führen dazu, dass tausende bedürftige Menschen im Jemen keinen Zugang zu lebensrettender Gesundheitsversorgung haben und sind nach dem humanitären Völkerrecht illegal.
Unser tiefstes Beileid gilt den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben. Allen Verletzten wünschen wir schnelle Genesung.
Die Hilfsorganisationen rufen die Kriegsparteien dazu auf, Kriegsgesetze einzuhalten und die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur, einschließlich Krankenhäuser, zu schützen. Die Kriegsparteien müssen einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den geflüchteten Familien gewährleisten, damit diese einen Zugang zu Nahrung, Wasser, Unterkunft und anderer Hilfe erhalten.
Seit Mitte Januar wurden durch die schweren Kämpfe in Nihm, Al Jawf und Marib im Nordjemen und durch die Wiederaufnahme der Luftangriffe bereits 28.000 Zivilist/-innen zur Flucht gezwungen, die nun dringend humanitäre Hilfe benötigen. Die gegenwärtige Gewalt droht das Land in eine große Eskalation zu stürzen. Dies könnte die Chancen auf ein baldiges Ende des Konflikts womöglich zunichtemachen. Wir rufen die Kriegsparteien dazu auf, die neuerlichen Fortschritte und den Rückgang der Gewalt nicht zu gefährden, einen landesweiten Waffenstillstand zu vereinbaren und die längst überfälligen Friedensgespräche wiederaufzunehmen. Der Jemen braucht eine politische Lösung, um die Gewalt und das Leid ein für allemal zu beenden.
Unterzeichnende Organisationen:
Action contre la Faim
Adventist Relief and Development Agency
CARE International
Danish Refugee Council
Handicap International – Humanity & Inclusion
International Rescue Committee
Medecins du Monde
Norwegian Refugee Council
Oxfam
Save the Children
ZOA