Marokko: Hilfe nach dem Jahrhundert-Erdbeben
Ein Erdbeben der Stärke 6,8 erschütterte Marokko in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2023. HI ist seit 30 Jahren im Land präsent. Wir verteilen Zelte, Planen, Decken und Krücken und unterstützen die Verletzten langfristig mit Reha.

Die ältere Frau sitzt weinend auf den Trümmern zerstörter Gebäude im Dorf Imi n´Talat bei Amizmiz. Beim Beben verlor sie viele ihrer Familienmitglieder. | Bulent Kilic / AFP
Das Erdbeben hat über 2.900 Tote und mehr als 5.500 Verletzte gefordert, vor allem in den Provinzen Al-Haouz und Taroudant. Insgesamt sind über 380.000 Menschen von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen. Die Lage hier ist immer noch verheerend: Viele Menschen sind unter den Trümmern eingeschlossen, einige Dörfer sind unzugänglich und die Zahl der Opfer kann in den nächsten Tagen weiter steigen. Erschwert werden die Rettungsmaßnahmen durch die schwierige Lage in der Gebirgsregion.
Nothilfe und langfristige Unterstützung
Um den tausenden Verletzten zu helfen, verteilen wir lebenswichtige Güter wie Hygieneartikel, Zelte, Planen, Decken und Krücken. Mittelfristig versorgen wir die Opfer mit Reha-Maßnahmen und psychologischer Unterstützung. Nach einem Erdbeben ist der Rehabilitationsbedarf immens: Wenn die Verletzten nicht angemessen versorgt werden, können sich ihre Verletzungen verschlimmern oder zu dauerhaften Behinderungen führen.
Programmleiterin Céline Abric von HI in Marokko erklärt: „Insbesondere gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung haben ein schweres Trauma erlitten und werden psychologische Unterstützung benötigen.“ Hinzu kommen die mittel- und langfristigen Herausforderungen: In dieser Bergregion beginnen die Temperaturen zu sinken und das Gebiet ist schwer zugänglich. Die Bewohner haben keine Unterkünfte mehr, die sie vor der Kälte und dem schlechten Wetter schützen.
HI wird den lokalen Gemeinden langfristig beim Wiederaufbau ihrer Region und der lebenswichtigen Infrastruktur helfen.