Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Klimawandel: Bessere Katastrophenvorsorge für Menschen mit Behinderung

Nothilfe Vorsorge und Gesundheit
Philippinen

Anlässlich der UN-Klimakonferenz ab dem 31. Oktober in Glasgow: Wir fordern, Menschen mit Behinderung beim Klimaschutz besser zu berücksichtigen.

Ein HI-Mitarbeiter steht vor überfluteten Häusern

HI fordert bessere Katastrophenvorsorge für Menschen mit Behinderung | HI

Menschen mit Behinderung werden bei einer Katastrophe eher verletzt oder getötet als die Allgemeinbevölkerung. Auch alte Menschen, Schwangere oder alleinerziehende Mütter brauchen mehr Hilfe im Falle von Überschwemmungen oder Hurrikans. Sie alle werden nur selten in die Katastrophenplanung einbezogen. Meist haben Menschen in Rollstühlen keinen Zugang zu Evakuierungswegen oder Schutzräumen. Oder Menschen mit Seh- oder Hörschwäche erhalten selten angepasste Materialien zur Risikoaufklärung. Eine inklusive Katastrophenvorsorge ist notwendig, um alle Menschen besser auf den Ernstfall vorzubereiten.

Auf den Philippinen zum Beispiel gibt es häufig Hurrikans. Unsere Teams arbeiten vor Ort mit lokalen Organisationen und betroffenen Familien zusammen, um die Vorsorge zu verbessern. So werden geeignete Frühwarnsysteme installiert, Evakuierungsrouten erstellt und Notunterkünfte derart vorbereitet, dass Menschen mit Beeinträchtigungen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden können. Menschen mit Behinderung müssen von Anfang an mit in die Vorsorgemaßnahmen einbezogen werden, sonst haben sie weniger Chancen, die Katastrophe zu überleben.

Folgen des Klimawandels:

  • Das Auftreten von Naturkatastrophen ist heutzutage fünfmal häufiger als noch vor 50 Jahren.

  • Seit 1970 gab es 11.000 Katastrophen, die mit dem Wetter und dem Klima zusammenhängen. Sie verursachten 3,64 Billiarden US-Dollar an ökonomischen Verlusten und kosteten über 2 Mio. Menschen das Leben.

  • Mehr als 91% der Todesopfer durch Naturkatastrophen seit 1970 sind in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen zu verzeichnen.

  • Eine weltweite Umfrage der Vereinten Nationen unter 5.450 Menschen mit Behinderung in 126 Ländern ergab, dass nur 17 % von Plänen zur Katastrophenhilfe in ihren Gemeinden wussten und nur 14 % wurden zu diesen Plänen kontaktiert.

 

28 Oktober 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Bolivien: Jairs erste Schritte geben Hoffnung
© M. Campos / HI
Rehabilitation und Orthopädie Vorsorge und Gesundheit

Bolivien: Jairs erste Schritte geben Hoffnung

Der heute 2-jährige Jair wurde mit Zerebralparese geboren. Seine Mutter Rosalía musste lange für die Diagnose und notwendige Therapie ihres Sohnes kämpfen. Jetzt bekommt Jair endlich die lang ersehnte Unterstützung. Ganz wichtig dabei: Das lokale Reha-Zentrum von HI, in dem Jair kontinuierlich versorgt wird. Das schönste Geschenk für Rosalía: Jair krabbelt und plappert endlich.

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Sudan: Flucht vor dem Krieg, ohne laufen zu können

Omran stammt aus der Region Darfur im Sudan. Der 9-Jährige hat zerebrale Kinderlähmung und kann nicht laufen. Bei den Gefechten und Bombardierungen starben sein Vater, Großvater und Cousins. Seine Mutter Djimilla entschloss sich daraufhin mit ihren Kindern in den Tschad zu fliehen. Sie trug Omran den ganzen Weg auf dem Rücken.

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben
© E. N'Sapu / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben

Nach einer Explosion in Nord-Kivu verlor Espoir sein Bein und seine Freunde. Anschließend musste er vor der Gewalt in seiner Heimatstadt Kitshanga fliehen. Seine Eltern hat er seitdem nie mehr gesehen. Doch er gibt nicht auf: Dank einer Prothese von Handicap International kann er wieder zur Schule gehen und träumt von einer besseren Zukunft.