Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Inklusion in der deutschen Entwicklungs-Zusammenarbeit konsequent umsetzen!

27.11.2024

Ein Kind im Rollstuhl nimmt mit allen anderen Kindern am Unterricht teil.

Ein Kind im Rollstuhl nimmt mit allen anderen Kindern am Unterricht teil. | © Stephen Rae / HI

80 Prozent der weltweit über 1 Milliarde Menschen mit Behinderung leben in  Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs). Dort haben sie ein besonders hohes Risiko, in Armut zu leben, und soziale Ausgrenzung zu erfahren, zum Beispiel dadurch, dass sie vom Zugang zu Bildung und Arbeit ausgeschlossen sind. Armut wiederum erhöht das Risiko einer Behinderung.  

Artikel 32 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verpflichtet explizit dazu, Menschen mit Behinderung in internationale Entwicklungsprogramme einzubinden und diese zugänglich zu gestalten. Während jedoch das Auswärtige Amt bereits begonnen hat, eine „Strategie zur humanitären Hilfe im Ausland“ inklusiv umzusetzen, fehlen der Inklusionsstrategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bisher klare Implementierungsvorgaben sowie Verantwortlichkeiten, Budgets und ein konkreter Zeitplan für die Umsetzung.

Unsere Forderungen an die demokratischen Parteien zur Bundestagswahl:  

  • Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit muss sich noch stärker mit nationalen und regionalen Organisationen von Menschen mit Behinderung abstimmen. 
  • Der Global Disability Summit 2025, den Deutschland gemeinsam mit Jordanien in Berlin im April 2025 veranstaltet, ist ein wichtiges Engagement zu Beginn einer neuen Bundesregierung – und auch Auftrag, die dort abgegebenen Selbstverpflichtungen wirkungsvoll umzusetzen.  
  • Eine neue Bundesregierung muss die Strategie zur „Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“ mit konkreten, budgetierten und messbaren Implementierungsvorgaben ergänzen. 
  • Die nächste Bundesregierung muss international für die Beachtung der UN-BRK, besonders des Art. 32 UN-BRK, eintreten und Partnerländer bei ihren Bemühungen unterstützen. 

Mehr zur UN-Behindertenrechtskonvention und unserer Arbeit.